Leider brauche ich viel Schlaf, so dass ich für die vielen Aufgaben am Tag nur 15 Stunden Zeit habe. Mehr kann ich mir vom Schlaf nicht absparen.

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Also mußten wir alle Wege finden, damit die Zeit nicht verschwendet wird, Dinge gleichzeitig erledigt werden, und jeder in der Lage ist, Aufgaben zu übernehmen.

Dazu muß man die Kinder früh an Aufgaben heranlassen und ihnen vertrauen und die Ergebnisse niemals kritisieren, sondern lieber nochmal gemeinsam üben. So gut uns die Regeln zur Zeitkontrolle auch tun, dürfen wir nicht den Raum für Spontanität verlieren. Aber das passiert bei den Kindern ja glücklicherweise nicht so schnell.

Wir machen das so:

1. Die Kinder übernehmen frühzeitig Aufgaben: Kind1 und 2 können schon kochen und Kind3 und 4 können schon alleine Kuchen backen. Nur beim Abschmecken helfe ich noch.

2. Ich suche nicht stundenlang nach Sonderangeboten und fahre in vier Geschäfte, um überall die Angebote zu kaufen. Sondern es gibt einen Wocheneinkauf in einem einzigen Einkaufsladen.

3. Kunden erhalten auch nachts Mails. Mein Arbeitstag findet nicht an einem Stück statt. Mein Arbeitstag ist manchmal unterbrochen von Familienaufgaben, die dazwischen schieben muss. Dafür arbeite ich dann zu Zeiten, wo die Kinder schlafen. ZU kurz kommt so keiner, außer manchmal mir.

4. Kunden müssen nicht erst einer Sekretärin ihre Anfrage erklären, die es dann wieder mir erklärt, sondern Kunden erreichen mich sofort.

5. Es wird nicht gebügelt.

6. Putzen wird auf alle aufgeteilt. Jedes Kind übernimmt eine Putzaufgabe. Ab einem Alter von 2 geht das schon prima.

7. Probleme werden nicht stundenlang besprochen, sondern alle Beteiligte setzen sich sofort zusammen, um eine Lösung zu finden.

8. Es gibt feste Computerzeiten, um die Zeit fürs Quengeln zu sparen.

9. Jeder hat Haushaltsaufgaben, die lästig sind, aber nicht aufwendig: Tischdecken, Wasserdienst, Mülleimer leeren, Fegen, Tisch abräumen, Spülen. Damit haben wir Zeit gespart, die wir in die Redezeit packen konnten. (Punkt 13)

10. Arbeiten werden parallel ausgeführt. Bevor ich die Telefonkonferenz beginne, setze ich die Waschmaschine an, dann kann ich die Wäsche in der Mittagspause aufhängen.

11. Probleme von Freunden nicht zu den eigenen Problemen machen. Zwar helfen, aber ich muss lernen, mir nicht alles immer so nahe gehen zu lassen.

12. Während einer Mittagspause zu Hause anrufen, um den Infoberg am Abend zu entzerren.

13. Nach einem Arbeitstag für jedes Kind feste Redezeiten einräumen: wir sitzen alle zusammen und jeder erhält gleichlange Redezeit. So können wir die Zeit, die ich sonst verschimpft hätte, sinnvoller nutzen.

14. Feste Zeiten für kurze Pausen festlegen. Es dauert seine Zeit, aber wenn ich sage: „Ich habe jetzt 10 Minuten Pause.“, dann wird das mittlerweile akzeptiert.

15. Sich nicht scheuen, auch mal einen Kundentermin zu verschieben, weil dringende Kindertermine kurzfristig dazwischen gekommen sind. Danke, dass ich bisher noch nie auf Unverständnis gestoßen bin!

So kann man aus 15 Stunden ganz schön viel herausholen.. Wie organisiert Ihr Euch?

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