Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
„Wieviel Verständnis muss ich meiner Kollegin entgegen bringen, die mir schon wieder ihre Projektarbeit hingelegt hat, weil ihre Kinder krank sind.
Letzte Woche war die Kita zu, davor waren es die Windpocken, dann kranke Großeltern, die nicht die Betreuung übernehmen konnten.
Wieviel Mehrarbeit soll ich leisten oder soll ich sie auflaufen lassen? Ich ja nicht mein Problem, dass sie ihre Kinder nicht organisert kriegt.“
Was würdet Ihr auf diese Anfrage antworten?
Sylvia
5. Juli 2011 um 07:33 Uhr
Ich musste fast ein Jahr lang (damals kinderlos) die Stelle eines Kollegen mit abdecken. Der Kollege hatte keine Probleme mit der Kinderbetreuung, sondern war krank. Und zwar relativ unberechenbar, manchmal kam er für ein, zwei Tage, dann wieder wochenlang nicht.
Es war ein Arbeitsplatz mit Kundenkontakt, ich habe Überstunden ohne Ende gemacht, und bin trotzdem kaum hinterhergekommen.
Ähnliches habe ich immer wieder beobachtet. Menschen sind nicht perfekt, nicht nur ein Kinderbetreuungsproblem kann zu solchen schwierigen Situationen führen. So würde ich das dem Mitarbeiter beantworten. Aber gleichzeitig ein ernstes Gespräch mit der Mutter führen.
Mella
5. Juli 2011 um 07:48 Uhr
Schwierige Frage, denn jeder Arbeitnehmer sollte seine Arbeit möglichst auch erledigen. Klar kann es mal vorkommen, dass eine Notsituation eintritt, wenn alle Stricke reißen. Doch dies sollte eine Ausnahmesituation bleiben und nicht die Regel.
Hier verstehe ich die Kollegin gut, dass sie keine Lust hat die Mehrarbeit zu Leisten.
Mit der Mutter sollte ein ernstes Wort geredet werden und vielleicht kann sie einen Arbeitsplatz übernehmen, bei dem sie auch von zu Hause aus mitarbeiten kann, und zwar dann, wenn sie die Betreuung der Kinder selbst aufrecht erhalten muss.
Auf Dauer gibt so etwas leider immer böses Blut und bietet Konfliktpotential. Und führt dazu, dass generell Mütter schlechtere Jobaussichten haben, obwohl sie vielleicht dieses Betreuungsproblem nicht haben.
Mella
ramona
5. Juli 2011 um 09:31 Uhr
Mal die eigenen Grenzen ziehen. Nicht wieviel Mehrarbeit soll ich leisten, sondern wieviel Mehrarbeit MÖCHTE ich leisten. Vielleicht mit der Kollegin das Gespräch suchen und nach konstruktiven Lösungen suchen? (Ein ernsten Wörtchen reden macht meistens die Krankheiten der Kinder auch nicht weg, sondern erzeug ggf nur Stress bei der Mutter?) Vielleicht kann die Mutter einen Teil von zu Hause aus arbeiten? Oder man kalkuliert bei Projekten die Aufgabenverteilung und Zeitplanung von vornherein anders? Ich glaube, es ist alles eine Frage der Kommunikation. Auflaufen lassen finde ich unfair.
AnJu
5. Juli 2011 um 12:01 Uhr
Schwierige Situation. Es scheint ja ein Problem zwischen der Kollegin mit Kindern und dem/der anderen Kollegen/in zu geben, weil der/die das Gefühl hat, das gegenseitige Arbeitabnehmen im Notfall ist eine Einbahnstraße. Vielleicht würde es hier schon helfen, wenn die Mutter nicht kommentarlos ihre Arbeit auf den fremden Schreibtisch legt, sondern sich auch mal bedankt. Ein kleines Dankeschön kann so viel bedeuten.
rk-f
5. Juli 2011 um 12:22 Uhr
In einem Unternehmen und bei Vorhandensein eines Chefs von beiden, die Arbeit nicht übernehmen. Es verzerrt die Organisation. Das lässt man den Chef übernehmen … :-)
Was die Mehrarbeit anbelangt: Der Mann einer Bekannten vor mir hat (nach einem Anti-Stress-Training) folgende Vorgehensweise, wenn, wer auch immer als Weisungsberechtigert erscheint, um schnell noch ein wichtiges Projekt abzulegen: „Schauen Sie, hier liegen noch mehr wichtige Projekte: Welches soll ich hintendran schieben?“ Das hat nichts mit „Strategie“ zu tun, sondern mit Verantwortung. Wenn ich für Projekte Verantwortung habe, muss ich ihr gerecht werden … womit wir wieder bei der Mama-Kollegin sind: Es ist ihre Verantwortung … und das sollte auch so bleiben. Kinder hin oder her … :-)
sabine
7. Juli 2011 um 10:58 Uhr
Ich sehe das bei meiner Frau, wieviel Arbeit das ist, Beruf und Kinder unter einem Hut zu bringen. Ich versuche Sie dabei zu entlasten, aber viele Sachen bleiben bei ihr hängen. Ich denke, es sollte in userer Gesellschaft mehr Anerkennung finden, Kinder zu betreuen.