Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
Karriere oder Familie? Karriere und Familie? Karriere ohne Familie?
photo credit: blakeimeson
Verstecken wir unsere eigene Desorientiertheit und unser schlechtes Gewissen hinter angeblichen gesellschaftlichen oder männlichen Normen?
Reden wir uns unsere Entscheidung, arbeiten zu gehen, froh, weil doch die Nachbarin auch arbeitet, weil doch die anderen Kinder auch glücklich im Hort sind, weil doch meine gute Ausbildung nicht vergeudet sein darf
anstatt
aufzustehen und dazu zu stehen, dass Arbeit Spaß macht und Anerkennung bringt und die Kinder gar nicht gefragt werden, ob sie lieber nach der Schule nach Hause kommen möchten?
Verstecken wir unser vermeintliches Stolpern auf der Karriereleiter hinter den männlichen Seilschaften
anstatt
aufzustehen und eigene Netzwerke zu bilden?
Haben wir ein schlechtes Gewissen, wenn wir unsere Zeit der Kindererziehung und der Haushaltsorganisation widmen und morgens ohne Blazer und Hetze die Kinder zur Schule bringen
anstatt
aufzustehen und zuzugeben, dass wir in unserer mütterlichen Rolle aufgehen und es Spaß macht, die Kinder intensiv ein Stück zu begleiten? (und uns diese überflüssigen Fragen verbitten:“Wann gehst Du eigentlich mal wieder arbeiten?“ Frau Frische Brise schreibt sehr treffend darüber, danke!!)
Wie unehrlich sind wir mit uns selbst?
rk-f
16. Juni 2011 um 22:44 Uhr
Wenn ich den Gebrauch deines „verstecken“ richtig deute, dann meint es „entgegen besseren Wissens oder anderem Empfindens“ … und ich glaube nicht, dass das in vielen Fällen so ist.
Zwischen Ebbe und Flut gibt es eine halbe Stunde, in der das Wasser „steht“. Wir durchleben ständig Zyklen, ebenso wie die Tiden. Und auch wir haben solche Momente, in denen sich zwischen den Amplituden ein Stillstand ergibt. Ein Stillstand, der sich anfühlt, als würden wir im falschen Film spielen.
Nein, ich glaube nicht, dass „wir“ uns verstecken. Viel mehr glaube ich, dass wir lernen. Und uns entwickeln. Und Scheitern, Fehlentscheiden gehört oft dazu. Auch das Gefühl, gerade machtlos zu sein. Was die einen mühelos loslassen können, müssen die anderen bis zur Erschöpfung festhalten, ehe das Loslassen durch das Leben selbst am Ende erzwungen wird.
Nein, ich glaube nicht, dass wir uns (oft) verstecken, aber dass es ab und an einfach dazu gehört … :-) … es ist nämlich auch eine scheinbare Norm, immer etwas entscheiden zu müssen, statt zu akzeptieren, was ist … und wenn es nur das Akzeptieren ist, grad unzufrieden zu sein … :-)
AnJu
17. Juni 2011 um 10:04 Uhr
Erstaunlich ist aber auch der Drang, sich auf die Frage „Gehst Du denn dann wieder arbeiten?“ zu rechtfertigen, ebenso wie auf die Frage „Mit 8 Monaten soll das Kind schon in die Krippe?“ Was bringt die Frauen dazu, permanent an ihrem Lebensmodell zu zweifeln, wenn doch die Familie und sie selbst damit glücklich sind? Wenn mich jemand fragt, ob ich gerne Schokolade esse, vermute ich dahinter doch auch nicht den versteckten Vorwurf, ich würde mich schlecht ernähren. Es sei denn, ich denke, ich ernähre mich schlecht. Ich denke durch die sich permanent ändernden Ansprüche an Mütter, ist es schwierig sich zu orientieren. Jede will das Beste für ihre Kinder und sich selbst, aber was das Beste ist, kann einem niemand sagen. Das schlimmste ist dann die Angst, in 30 Jahren festzustellen, dass man doch alles falsch gemacht hat. Ich denke, wenn wir Mütter aufhören uns gegenseitig zu verurteilen, ist schon ein großer Schritt getan.
Petra
20. Juni 2011 um 10:14 Uhr
Ja, wir Frauen sind unser ärgster „Feind“. Leider :-) Als ob wir nicht schon genug zu regeln hätten….