Manchmal wird mir das Gerede über uns Frauen einfach zu viel.
Ich komme mir vor wie eine Testperson, die über die Jahrhunderte hinweg Spielball der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit ist.

Family Business
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Mal muss ich mit malochen, dann darf ich wieder ruhig auf meinem Bidermeierstühlchen sitzen, plötzlich darf ich sogar wählen, um dann aber kokett bitte den Charlston zu tanzen.
Anschließend muss ich Kinder zum Wohle des Volkes gebären, die ich dann alleine aufziehe und dabei auch noch den ganzen Dreck wieder wegräumen muss. Diese Eigenständigkeit wird mir aber schleunigst wieder genommen und ich sitze zuHause und freue mich auf die Clementine.
Zum Kontoeröffnen muss ich meinen Mann mitnehmen und arbeiten darf ich auch nur mit seiner Zustimmung.
Dann die notwendige Explosion: Frauenfußball und sexuelle Revolution, die uns angeblich befreit, aber doch nur einen Schritt in immerwährende Selbstfindung getrieben hat.
Heute rechtfertige ich mich als Hausfrau ebenso wie als Karrierefrau, rechtfertige mich für Kinder oder für eben keine Kinder.
Kaum treten aber Engpässe auf, darf ich mal wieder ausprobieren, wie es so ist seinen „Mann“ zu stehen. Darf ich mal wieder arbeiten und Dreck wegräumen. Oder heimlich eine FußballWM nach der anderen gewinnen.
Ich bin gespannt, wie es mit uns weitergeht und in welcher Testumgebung die Labormäuse am besten gedeihen……