Ich treffe immer wieder Frauen, die so erstaunlich stark sind und soviel leisten und bewältigen und sich dessen gar nicht bewußt sind. Statt dessen jammern sie, fühlen sich überfordert und suchen jemanden, der ihnen Verantwortung abnimmt.
Dabei gibt es soviel Grund Stolz zu sein!

seems to me a sign that appears in my life frequently
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Ich glaube es ist wichtig sich ab und zu mal neben sich zu stellen und sich selber von außen zu betrachten. Oder einen freundlichen Zuhörer zu finden, der an der richtigen Stelle staunt und das Bewußtsein für das eigene Selbstvertrauen wieder schafft.

Es gibt soviele Möglichkeiten sich selbst mal ein bißchen objektiv zu betrachten:

Tip1:
Auf den Tisch stellen. Ich empfehle das allen Ernstes, man kann auch einen Kopfstand machen, aber auf jeden Fall sollte die Sichtweise auf das bekannte Umfeld deutlich geändert werden. Zu Anfang fühlt man sich ein bißchen komisch, aber dann fühlt man sich gut und irgendwie ‚anders‘. Auf dem Tisch stehend schaut man sich nun um und zählt auf, warum es sich lohnt froh zu sein. An negative Dinge zu denken ist verboten! Das können ganz unterschiedliche Dinge sein, ein gelungenes Abendessen, gesunde Kinder, ein selbst genähtes Kissen, eine nette Tagesmutter, hilfreiche Freunde. DEIN Selbstbewußtsein und DEINE eigene Kraft kehren bei dieser Aktion dann ganz von alleine wieder zurück.

Tip2:
Für alle, die es ein bißchen bürokratischer lieben, empfiehlt es sich eine Liste aufzustellen: wie organisiere ich meinen Tag? Welche Aktionen folgen aufeinander, welche Aktionen bedingen einander, was geht alles gut, was darf nicht schief gehen? Wie organisiere ich um, wenn wichtige Schlüsselpunkte ausfallen? Am besten schreibt man nicht nur stumpf untereinander, sondern versucht ein FlussDiagramm zu erstellen, in dem man dann mit Pfeilen die Bedingungen und Verknüpfungen darstellen kann. Nach dem dritten Versuch wird das Diagramm super professionell aussehen und die dahinter stehende Organisation ist ganz alleine DEINE!

Tip3:
Wer es gerne etwas nachdenklicher mag, der sollte sich überlegen, wieviel Verantwortung er selber eigentlich wirklich trägt. Am besten geht man wieder die Abläufe einer gesamten Woche durch und notiert alle Abläufe, bei denen man Verantwortung trägt. Danach wird diese Verantwortung dann bewertet mit einer Skale von 1-3 für viel Verantwortung bis wenig Verantwortung und es wird notiert, welche Verantwortung man delegieren könnte.
Das Erschreckende bei dieser Aufstellung wird sein,

  • dass DU gar nicht soviel Verantwortung trägst wie DICH die Verantwortung gefühlt belastet und
  • dass DU selbst mit mehr Unterstützung kaum Verantwortung abgeben kannst.
  • Aber dieser Schreck hilft zu erkennen, dass Verantwortung gar nicht so erdrückend sein muss wie gedacht und dass Verantwortung auch bedeutet, dass DU Dinge entscheiden und lenken kannst. DU und niemand sonst.

    Ich komme mir beim Schreiben wie eine PsychoTante vor, aber ich finde es so schade, wenn erfolgreiches Leben nicht als solches erkannt wird und im Jammern untergeht.
    Ja, natürlich macht man Fehler,
    ja natürlich ist manches schwierig,
    ja natürlich zerstören seelische Belastungen das Gleichgewicht,

    aber trotzdem stemmen wir das Leben und das besser als wir es uns selber zutrauen!
    Also rauf auf den Tisch und stolz in die Runde geschaut! :-)