Als Selbständiger kommt man viel mit Personen zusammen,

Spuren am Strand
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die man noch gar nicht kennt.

Spontan muss man sich auf sein Gegenüber einstellen und
irgendwie einen guten Eindruck hinterlassen. Umgekehrt erinnere ich mich
nach einem Gespräch eher an den ersten Eindruck, den der neue
Gesprächspartner auf mich ausgeübt hat, als an den Inhalt des Gesprächs
selber.
Ich erlebe häufig, dass sich Selbständige der Bedeutung des ‚ersten
Eindrucks‘ durchaus bewußt sind, und deshalb auf die irre Idee kommen, ihren ‚ersten Eindruck‘ regelrecht zu planen und einzustudieren.

Davon möchte ich abraten. Ein einstudiertes, aufgesetztes Verhalten wirkt immer gekünstelt, unecht, kalt und abweisend.

Ein einstudiertes Verhalten birgt auch die Gefahr, dass man auf Geschehnisse außerhalb der geübten Gesten falsch oder unpassend reagiert. (Lustig ist das immer im Restaurant zu beobachten, wenn abweichend zur normalen Menüfolge eine Zwischenmahlzeit angeboten wird.)

Ich glaube, dass es 6 Punkte gibt, die einem Sicherheit geben ohne jedoch einstudiert zu wirken:
1. Blickkontakt.

Im Gespräch gefällt es mir gut, wenn mein Gegenüber mich anguckt. Wenn ich die Möglichkeit habe aus seinen Augen und seiner ungeplanten Mimik seine Gedanken abzulesen. Ein offener Blickkontakt wirkt auf mich selbstbewußt und stellt beide Gesprächspartner auf eine Ebene.
2. Natürlichkeit.

Es gefällt mir, wenn mein Gegenüber seine Körpersprache nicht unterdrückt. Ich leite aus dieser Körpersprache soviel ab, dass ich so die Chance habe Widersprüche zwischen Gesagtem und Gemeintem abzuleiten.
3. Benehmen.

Ich achte besonders auf die Haltung. Eine aufrechte gerade Haltung gefällt mir im ersten Eindruck besser, als so ein schluffiger Buckeltyp.  Breitbeiniges Sitzen läßt mich aggressiv werden, denn dadurch wirkt mein Gegenüber unhöflich und arrogant. Was er dann auch bisher immer war. Frauen können sich ganz gut behelfen, in dem sie Schuhe mit mittelhohen Absätzen tragen. Dadurch kann man gar nicht anders, als mit erhobenen Kopf im Gleichgewicht zu laufen.
4. Distanz.

Wer die <strong>Unternehmerin</strong> anfaßt, kann gleich wieder gehen. So ein zustimmendes Tätscheln auf den Arm oder ein aufdringliches Heranrutschen macht mich wahnsinnig. Ich brauche Distanz, mindestes 1 Meter um mich herum, da empfinde ich übertriebene Nähe als aufdringlich.
5. Höflichkeit.

Tür aufzuhalten oder Mantel abnehmen sind nicht out, sondern sind Signale, die Wertschätzung ausdrücken. Ich beobachte genau wie mein Gegenüber darauf reagiert, ob er überhaupt reagieren kann. Die Höflichkeit darf natürlich nicht in eine Unterwürfigkeit abgleiten, das wirkt dann anbiedernd.
6. Echtheit.

Wer seine Körpersprache bewusst manipulieren will, wirkt schnell gekünstelt und kalt und ist unsicher, wenn die Abläufe von seinen einstudierten Verhaltensweisen abweichen.