Seit mir neulich ein Ingenieur sein Leid geklagt hat, dass auf EINE Stellenausschreibung sich viel zuviele Leute bewerben, beobachte und suche ich den Facharbeitermangel.

Plantons
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Und tatsächlich: als das Nokia-Werk in Bochum geschlossen wurde, wo doch sicherlich nicht nur schraubende Mütter, sondern auch Ingenieure beschäftigt waren, wo waren da die sich schubsenden HeadHunter, die den ach so gesuchten Ingenieur zu fassen kriegen wollten? Die Medien haben nur von Schicksalen und Arbeitslosen berichtet, nie aber über die grenzenlose Erleichterung der umliegenden Betriebe, endlich die nun freigesetzten wertvollen Facharbeiter einstellen zu können.

Und tatsächlich: die Krankenhäuser haben zwar weniger Bewerbungen von Ärzten, aber die Stellen sind immer noch alle besetzt. Einzig deutsche Randgebiete und dörfliche Gegenden haben unter Ärztemangel zu leiden. Aber ist das ein Problem der Knappheit oder ein Problem mangelnder Attraktivität von Standorten?

Und tatsächlich: ein großer Konzern macht pleite und setzt sicherlich nicht nur Verkäuferinnen und Putzfrauen frei. Wo sind die kritischen Medien, die sich freudig darüber auslassen, dass nun viele andere Firmen von den gut ausgebildeten Facharbeitern profitieren, die vielerorts Facharbeiterlücken schließen?

Gucke ich falsch oder gibt es den Facharbeitermangel gar nicht?
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