Stillen oder Fläschchen geben: bei diesem Thema ist es sehr einfach, großartige Streitgespräche bis hin zur Handgreiflichkeit zu provozieren.

Die Zwoa
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Die Vor- und Nachteile sind ausführlich bekannt, ElternZeitschriften ändern alle paar Jahre ihre industriegestützte Meinung über den Startpunkt des Zufütterns, künstliche Harmoniegefühle werden der Mutter aufgedrängt und nicht stillende Mütter verdammt.

Wie schon beim KinderwagenThema, das wir doch sehr kurzfristig und faul angegangen sind, so sind wir auch das StillThema angegangen und habe die Mythen etwas entzaubert.

Ich habe zwei Wochen nach der Geburt wieder gearbeitet, nur eingeschränkt, aber ich mußte tagsüber wach sein. Durch das nächtliche Stillen war mein Schlafrhythmus jedoch so gestört, dass die WachZeiten furchtbar für mich waren. Es mag Mütter geben, die unausgeschlafen toll funktionieren: ich jedoch leider nicht.
Ich brauche SCHLAF. Und davon VIEL.

Nach 8 Wochen war ich am Ende. Ich brauchte SCHLAF!
Also habe ich das Baby mit einer FläschchenFüllung so satt gemacht, dass dieser süße Wurm doch tatsächlich ab Woche 10 durchgeschlafen hat. Erst gab es ein Fläschchen, dann noch ein bißchen Muttermilch und danach gingen Mutter und Kind sofort, um bloß keine Schlafminute zu verlieren, jeder in sein Bett.
Bei allen vier Kinder hat das so prima funktioniert, und mein Tagsüber war gerettet.

Da entweder Arbeit oder andere Kinder fordernd um mich waren, hatte ich auch nie Spaß an diesen endlosen Stillzeiten: Kind trinkt, Kind schlummert ein, Kind wach wieder auf, Kind trinkt weiter, Kind schlummert wieder ein, schläft eine halbe Stunde, um dann wieder Hunger zu haben. Ich selber war nicht mehr IchSelber, sondern saß nur noch auf Warteposition für ein hungriges Kind.
Meine Faulheit auf der einen Seite und mein Drang nach Eigenständigkeit auf der anderen Seite haben sich einfach getraut auch die MutterWünsche in den Vordergrund zu stellen ohne natürlich dem Baby zu schaden.

Ich hatte auch nie Spaß an den prallen, gespannten, tropfenden Mutterbrüsten, die entweder zuwenig oder zuviel Milch gespeichert hatten. Eine Reduzierung der Milchproduktion und damit ein Abbau von Stilleinlagen hat auch deutlich entspannt.

So hat das FläschchenFüttern eine Entspannung nicht nur zeitlich, sondern vor allem mental gebracht. Und EntspanntSein ist die halbe Miete!

Und der Liebe hat das alles keinen Abbruch getan und Allergien gibt es auch keine.

Und Kuscheln können wir bis heute ganz prima auch ohne Stillen!
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