Unsere Kinder gehen nicht zum Ballett.

Bin ich deshalb nun eine schlechte Mutter?

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Meine Kinder haben auch keinen Blackberry, denn sie können ihre Termine noch gut im Kopf verwalten.

Die Unternehmerin schafft es nicht, die Kinder täglich von einer Aktivität zur nächsten zu kutschieren. Die Erzieherin findet, dass Kinder auch Zeit für sich, zum entspannen, zum gesunden Langweilen und zum Ausleben ihrer Phantasie brauchen. So kommt es, dass die Kinder wenige Termine, dafür aber viel Freiraum haben. Da selbst die PsychoTherapeutin plädiert: „Lasst doch die Kinder mal Kinder sein!“ konnte die engagierte Finanzmanagerin sich nicht mit ihrem Frühförderprogramm durchsetzen.

Kind1 und 2 machen Sport, weil die Sporthalle nur zwei Straßen entfernt liegt und sie bereits in jungen Jahren alleine dort hingehen konnten. Kind3 geht in den Kirchenchor, weil dieser Chor einen begnadeten Gesangslehrer hat und der Chor fußläufig zu erreichen ist.

Kinder haben täglich tausend neue Wünsche, was sie alles machen möchten, aber meine gesunde Faulheit erlaubt es mir nicht, mich derart zu verbiegen und den Chauffeur zu mimen. Das hat den großen Vorteil, dass die Kinder von meinen eigenen Wunschvorstellungen für ihr Leben verschont bleiben und sich selber entwickeln können.

Kind1 wollte partout keine Straßenbahn benutzen: also konnte sie kein Tischtennis spielen, denn die Trainingshalle ist auf der anderen Seite der Stadt. Die Unternehmerin hat angeboten, auf dem Rückweg vom Kunden Kind1 von der Halle abzuholen, der Hinweg jedoch muss irgendwie alleine geschafft werden. Und es hat geklappt! (Allerdings hat Kind2 einen wesentlichen Anteil daran, denn Kind2 ist als Beschützer und Tischtennisfreak mitgefahren!)

Und sie überlegen sich dreimal, ob ihr Hobbywunsch ein Spleen ist oder ein echter Wunsch: dann finden wie auch Wege, wie wir sie gemeinsam umsetzen können.