Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
Ich habe heute ein Buch bekommen, einfach so mit der Post, nicht mein erstes Buch, aber das erste Buch, das mir jemand schickt, weil er mich über’s Bloggen kennen gelernt hat. Danke Andrea!
Ich habe mich total gefreut und hänge nun bereits in Kapitel 2, nerve mein Gegenüber, weil ich dauernd Textpassagen laut vorlese.
Das Buch heißt: Das Teenager Befreiungs Buch
und ruft dazu auf, die Schule zu verlassen und als homeschooler frei zu lernen, wozu man Lust hat.
Die Autorin Grace Llewellyn behauptet, dass freies Lernen die besseren Bürger hervorbringe und der Lebenslaufbahn gut tut.
Schule sei Autorität und Unterdrückung, freies Lernen sei frei und kreativ.
Es kommt mir ein ganz klein wenig sektenhaft vor, diese Beschwörungen, durchmischt mit Aussagen, die ich 100% unterschreiben kann.
Ich muss noch mehr lesen…….
Andrea
29. Oktober 2008 um 23:29 Uhr
Bitte, bitte, aber ich darf dann hier schreiben, was ich Dir geschrieben habe:
Das Buch hat mir ANGST eingejagt! (Und verdammt viel neugierde…)
Also wirklich aufgewühlt halt. Selbst jetzt, Jahre nachdem ich es gelesen habe, kreisen meine Gedanken um diesen Themen…
Andreas last blog post..Yoga Kühe?
Petra
29. Oktober 2008 um 23:35 Uhr
Wir diskutieren auch gerade, das Buch wühlt eigene Schulerfahrungen gemsicht mit den frischen Erfahrungen durch die Kinder auf. Man versucht sich vorzustellen wie es wäre OHNE Schule, aber man kann es nicht, weil SCHULE so selbstverständlich verankert ist. Unsere Kinder haben durch SCHULE gar keine zeit zu lernen , was ihnen Spaß macht, weil SCHULE und Hausaufgaben den ganzen Tag vereinahmen. Oh, soviele ideen aufeinmal!!! Danke nochmal!!
buchstaeblich
30. Oktober 2008 um 00:05 Uhr
Das klingt einfach nur gruselig! Schule ist in jeder Hinsicht verbesserungswürdig, aber Kinder nicht zu beschulen halte ich für seelische Grausamkeit.
buchstaeblichs last blog post..München und der Gipfel der Medientage
Petra
30. Oktober 2008 um 00:15 Uhr
@Frau Buchstaeblich: Worin liegt die seelische Grausamkeit?
Unsere Kinder empfinden es eher als grausamkeit jeden Morgen so früh aufstehen zu müssen…:-) Ich habe noch gar keine Meinung. ich weiß nur, dass mir das Schulsystem nicht gefällt, weil es unsren Kindern die zeit zum kreativen lernen nimmt. Die Kinder sind wißbegierig und haben tausend ideen, gehen aber nicht gerne zur Schule. offenbar können sie dort ihre kreativität nicht ausleben.
Andrea
30. Oktober 2008 um 08:45 Uhr
*schmünzel*
Ich bin gespannt auf folgende Perspektiven…
Was sagt…
…die Erzieherin?
…die Psycho-Therapeutin?
…die Finanzmanegerin?
…die Unternehmerin?
Und berührt das überhaupt das Leben der Putzfrau, Krankenschwester und Köchin?
Happy reading!
Andreas last blog post..Körperfettanteil, Joggen und Abnehmen
Réka
30. Oktober 2008 um 19:47 Uhr
Als ich die Uni begann, fiel mir das Gedanke ein: Warum geht es in anderen Schulen nicht so? Warum dürfen jüngere Schüler (ja, schon mit 6) mindestens ein Teil der Fächer selbst wählen? Warum müssen sie unbedingt an allen langweiligen Stunden teilnehmen? Warum dürfen sie nicht versuchen, den Lehrstoff lieber allein zu erlernen?
Kinder lernen in der Schule, Regeln zu folgen, aber sie lernen nicht Möglichkeiten zu erkennen und auszunutzen, Entscheidungen zu treffen.
Rékas last blog post..Wie surfe ich effizienter mit RSS-Reader?
buchstaeblich
31. Oktober 2008 um 20:37 Uhr
Wenn die Kinder nicht zur Schule gehen:
Wo lernen sie dann, wie man groben Unfug macht? Die armen Kinder müssen sich dann alles selbst ausdenken! Wer bringt ihnen bei, Lehrer zu ärgern? Was, wenn eine Generation Kinder heranwächst, die keine Zahnpasta unter Türklinken schmiert?!
buchstaeblichs last blog post..Vielfältig besonderes Datum
Petra
31. Oktober 2008 um 21:17 Uhr
@Frau Buchstaeblich: ja, das stimmt. Die Erfahrung, selbsternannte Autoritäten zu entlarven und zu hintergehen: wo sonst soll das Rückgrat herkommen?
Andrea
31. Oktober 2008 um 21:48 Uhr
Nun, Frau Buchstaeblich, ich habe sowas bei den Pfadfinder gelernt und im Sommercamp ;) .
Auch hatte ich verrückte Cousins (die habe ich immer noch), die gute 15-20 Jahre älter sind und uns jede Menge Unfug beigebracht haben…
Eigentlich, habe ich das meiste Unfug außerhalb der Schule gelernt (Zahnpasta an der Türklinke kenne ich z.B. überhaupt nicht aus der Schule), eigentlich da, wo die Altersgruppen sehr gut gemischt waren (die Kleinen gucken von den Großen ab).
That’s my two cents… mag sein, dass die Schule hier in Deutschland eben anders ist, als wo ich zur Schule gegangen bin (in dieser Hinsicht).
Andreas last blog post..Wie schneidet man einen Kürbis?
buchstaeblich
1. November 2008 um 01:05 Uhr
Andrea,
ich weiß natürlich nicht, wo Sie aufgewachsen sind, aber in Deutschland lernt man das Ding mit den Türklinken auf der 1. Klassenfahrt, genauso wie man auf dem 1. Schulausflug zu singen lernt „unser Lehrer ist genau so doof wie wir!“.
Das ist so albern wie wichtig.
Hätte ich Kinder, wären die Pfadfinder der letzte Verein, bei dem sie mitmachen dürften, da a) diese (hier in Deutschland jedenfalls) christlich/kirchlich orientiert sind und es da b) Uniformen gibt.
Ich plädiere zwar für Schuluniformen, aber Männer in kurzen Hosen sind mir extrem suspekt.
buchstaeblichs last blog post..Mars – Neues vom roten Planeten!
1000Sunny
1. November 2008 um 02:14 Uhr
Sind Shorts wenigstens OK?
Wir bräuchten jetzt mal eine Vergleichsgruppe, die nicht in die Schule geht. Was singen die für Lieder? Welche selbst-ernannten Autoritäten werden von denen malträtiert? …. Und wer hat Bock mit mir Zahnpasta unter die Türklinken vom Kultusministerium und vom Landtag zu schmieren.
Das man für Unsinn machen Schule braucht, das glaub ich nicht. Da hätte Pipi Langstrumpf ja die Oberlangweilerin sein müssen, oder Momo (na gut, die war irgendwie anders) oder Tom Sawyer.
Bei solchen Streichen taten mir meine Lehrer übrigens immer irgendwie leid.
1000Sunnys last blog post..Kindliches Sprachenlernen lernen
Andrea
1. November 2008 um 08:49 Uhr
*lach* Frau Buchstaeblich, unsere Pfadfinder tragen zwar einen Kluft, das besteht lediglich nur aus einen sehr stabilen Hemd (ist grau, super hässlich aber irrsinnig funktionel) mit einen grünen Halstuch… (diese Pf sind deutsche, in Kanada hatten wir tatsächlich Kleidchen–ich hoffe für die Kiddies heute, dass sich das geändert hat!)
Eine kürze Hose, dazu noch ein Pfadfinderhose habe ich hier in Deutschland bis jetzt nicht wahrgenommen.
In der christlichen Pfadfinderszene (in Deutschland) habe ich mit meinen Kindern gesungen:
(eine Strofe)
Oma Else ist grad 80 Jahr
und geht gern in den Supermarkt,
weil sie dort ’ne Flasche Sekt,
in die Manteltaschen steckt!
Auf den Friedhof baut sie Hashish an
auf den Grab von ihren Ehemann!
Samstags macht sie dauerlauf,
Ja Oma Else ist gut drauf!
(Ja, ich bin zutiefst gläubig, ich hatte kein Problem mit dem Lied… Ok, dieses Lied kratzt nicht so die Autorität der Erwachsene an, sondern zeigt vielmehr, dass diese auch normale Menschen mit ihren eigenen -um- Interessen sind… ;) Jedenfalls habe ich diese Lied genannt, um zu zeigen, dass das Frommsein einer Trägerverein heisst nicht zwingend, dass es nicht zünftig abgeht, dass da Kinder dort nicht eine Heidespaß haben können.)
1000 Sunny, ich fände es nur albern, beim KulMin sowas zu machen. Streiche spielen hat für mich auch nur einen Sinn, wenn man sein Gegenüber kennt und eben etwas mit ihm spielt… es hat mit Humor zu tun und eine gewisse Gutmutigkeit. So, jemand aufs Korn nehmen, halt. Wenn dies Geschieht in der Schule, bei den Pfadfinder, dann ist es eigentlich auch (in meinen Augen) ein Zeichen der Zuneigung: Ich glaube mein Gegenüber gut genüg zu kennen, um diesen Unsinn zu zapfen…
Oder versteh ich da was falsches über die deutsche Mentalität? (Z.B. hätte ich diese Erfahrung als eine Möglichekeit gesehen, um „selbsternannte Autoritäten zu entlarven und zu hintergehen“ gesehen. Dennoch machen dies Kindern — ja auch meine — sehr oft, auch ohne Zahnpasta.) Jedenfalls eine sehr interessante Gedanke, die nehme ich mit!
Andreas last blog post..Wie schneidet man einen Kürbis?
AP
2. November 2008 um 01:10 Uhr
Hier an unserer internationalen Schule kommen immer wieder Kinder an, die nie zuvor in einer Schule waren, weil sie zuhause in Amerika „Homeschooling“ hatten, sie hier aber in der Schweiz in eine Schule müssen. Am Anfang hat mich die Idee des „Homeschooling“ fast schockiert, aber diese Kinder haben sich durchweg wunderbar integriert, waren oft ihren Klassen ein ganzes Stück voraus und langweilen sich bei dem geregelten Unterricht oft nach Noten. Andererseits geniessen die meisten von ihnen aber jetzt auch das Zusammensein mit Gleichaltrigen. Inzwischen bleibt bei mir eine grosse Hochachtung vor den Müttern, die diese Verantwortung für das Lernen ihrer Kinder auch noch in letzter Konsequenz übernehmen, aber auch das Bauchgefühl, dass ich eigentlich ganz froh bin, wenn ich meine Kinder einmal abgeben kann, nicht 24 Stunden voll für sie verantwortlich bin (das erlaubt mir nämlich auch Unternehmerin zu sein ;-)
Vermutlich gibt es für die Provokation Homeschooling viele ideologisch „richtige“ Antworten, ich bin bei meiner persönlichen ganz pragmatisch: wenn ich eine gute Schule mit guten Lehrern habe, die auch als Vorbilder für meine Kinder taugen: wunderbar, nichts wie hin mit ihnen. Hätte ich die nicht, würde ich mich sehr ernsthaft mit dem Homeschooling auseinandersetzen, denn ich habe gesehen, dass es gut funktionieren kann und das Leben ist einfach zu kurz wegen einer schlechten Schule eine unglückliche Kindheit zu haben. Aber dann muss man es auch persönlich wollen und wissen, was es für einen als Mutter bedeutet.
APs last blog post..Nutec in Frankfurt: Die erste Messe zum cradle to cradle Prinzip in Deutschland