Man ist Mitglied bei linkedIn, bei XING, bei wer-kennt-wen, bei stay-friends: und habe ich dadurch mehr Freunde? Würden dadurch mehr Menschen nachts um 2 helfen, wenn plötzlich die Wehen einsetzen?

Die virtuelle Leichtigkeit läßt einen Freundeskreis entstehen, der real nicht bestehen würde.

Der eigentliche Spaß für mich besteht darin, alte Bekannte, Schulfreunde, Kontakte zu suchen, sich mühsam an die Nachnamen zu erinnern. Bekannte plötzlich wieder zu finden, an die man Jahrzehnte nicht mehr gedacht hat. Biographien zu lesen, die einen erstaunen.

Aber die eingentliche Kontaktaufnahme ist dann doch eher kurz und schmerzlos: ‚Toll, dass Du auch hier bist. Wie geht es Dir?‘. Die Reaktion auf die erhaltene Antwort fällt schon schwer.

Kontakte suchen: ja, aber Kontakte pflegen: eher nein!

Beruflich sieht das anders aus. da können durchaus Netzwerke entstehen, weil man jemanden kennt, der jemanden kennt, den man selber kennenlernen möchte. Aber das Problem ist, dass sich in diesen Netzwerken immer nur Selbständige zusammenfinden, die Aufträge ergattern wollen, aber niemals Leute, die Aufträge vergeben. Deshalb muss man sich gut überlegen, wie sinnvoll eine aktive Netzwerktätigkeit für das eigene Unternehmen ist.

Geht es Euch ähnlich?