Heute mitten im Meeting fällt mir ein, dass wir noch Gulasch im Kühlschrank haben.

Ei
Creative Commons License photo credit: twicepix

Und zwar schon drei Tage lang. Ob das wohl noch gut ist Ob ich heute wohl so früh nach Hause komme, damit ich das Gulasch noch zubereiten und kochen lassen kann? Oder ob ich das Fleisch wegschmeißen muss? Das wäre ja schade….

….“Oh, entschuldigung, wie war bitte die Frage? Ich mußte gerade etwas dringendes koordinieren. Könnten Sie die Frage bitte wiederholen? Vielen Dank“

Ich glaube, so etwas passiert nur Frauen. Ich habe noch nie erlebt, dass Männer während der Arbeit ihr häusliches Leben koodinieren. Außer sie bauen gerade ein Haus. Dann gibt es nichts wichtigeres.

Aber bei mir kommt das dauernd vor.

Plötzlich fängt es an zu regnen, die Unternehmerin sitzt bei Kunden und muss daran denken, ob die Kinder wohl noch trocken zum Tischtennis kommen. Kollege Mann sagt in der selben Minute: „Hoffentlich habe ich mein Verdeck am Caprio richtig geschlossen!“.

In der Kernprojektsitzung spricht die Unternehmerin mit dem Kunden über die Koordination stationärer Bettenplanung. Da fällt ihr ein, dass die Putzfrau die Bettwäsche in der Waschmaschine vergessen und noch nicht aufgehängt hat und sie fragt sich, ab wann nasse Wäsche verschimmelt. Kunde Mann scherzt in derselben Minute: „Ich hoffe, dass nun niemand den Begriff ‚Bettenplanung‘ mit einem anderen Gewerbe verwechselt!“ Ha, ha…

Während der Telefonkonferenz wische ich Staub und muss die Putzfrau davon abhalten, die Teetasse beim Kunden auszureiben. Während ich Wäsche aufhänge entsteht der Projektabschlußbericht im Kopf der Unternehmerin und gute Formulierungen werden direkt im Keller auf mitgewaschenen Taschentüchern notiert.

Egal wohin ich als Unternehmerin gehe, die Köchin, die Putzfrau und die Erzieherin gehen immer mit….und umgekehrt!