Sehr interessant.

Frau von der Leyen hat eine Studie in Auftrag gegeben „Balance von Familie und Arbeitswelt“, in der 1200 Karrierepaare nach ihren Erfahrungen und Wünschen befragt wurden.

98 Prozent der Befragten der Ansicht, Unternehmen sollten flexiblere Arbeitszeiten anbieten. 

91 Prozent wünschen sich mehr Unterstützung für Väter und 

75 Prozent der weiblichen sowie 79 Prozent der männlichen Führungskräfte gaben an, dass ihr Verständnis für Kolleginnen und Kollegen mit Familie gewachsen sei. 

De fik bøjet Jolene om
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Aufgrund dieser eigenen Erfahrungen setzen sich zwei von drei Befragten nach eigenen Angaben aktiv für Familienfreundlichkeit und Chancengleichheit in ihrem beruflichen Umfeld ein. „Damit werden die „neuen“ Paare zu Multiplikatoren für eine familienfreundliche Unternehmenskultur“, so die Wissenschaftler der Bertelsmannstiftung.
Obwohl die Paare darauf achten, dass die Familienpflichten gleich verteilt sind und sich as much as possible haushaltsnahe Dienstleistung einkaufen, ist die Hälfte der Mütter (56 Prozent) und Väter (47 Prozent) mit der eigenen Work-Life-Balance un­zufrieden und wünscht sich mehr Zeit für die Familie.

Das hört sich alles nicht wirklich positiv an. Nach wie vor sind Doppelverdiener mit Kindern zerrissen zwischen Arbeit und Familie. Die Bild-Zeitung jedoch suggeriert heute, dass man nur ihre 6 Tipps befolgen müssen, und schon wäre der Erfolg gesichert.

Auch das Handelsblatt von heute verklärt und verkitscht die Situation durch ein hautnahes Fallbeispiel der Familie Worting. Positiv in diesem Artikel ist die Darstellung der Kosten, die ein Paar aufwenden muss, um Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen.

Es zerreißt mir das Herz, wenn ich diese Tipps lese.

1 Stunde am Tag reiche dem Kind voll aus, um Liebe zu spüren. Nach der Geburt so schnell wie möglich (also nach 2 Monaten) wieder anfangen zu arbeiten, um die Kontakte nicht zu verlieren. Putzfrau und Bügelfrau beschäftigen und zum Schluss, ganz einfach: Schuldgefühle beiseite schieben.

Und wer befragt mal die Kinder? Ich sehe schon die Meldungen in 20 Jahre vor mir, die die Entwicklung der 20jährigen beklagen und kein Experte hat eine Erklärung für die Bindungsscheu, die emotionale Verkrüppelung, die Bindungsangst, den Egoismus, die innere Verschlossenheit der jungen Erwachsenen.

Ich hoffe, ich sehe zu schwarz………