Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
Immer wenn es dreckig wird, dann ist plötzlich wieder der Mann ein Mann und die Frau eine Frau.
Hand aufs Herz: wer wechselt bei Euch die Winterreifen? Wenn es nicht die Werkstatt macht (dort meistens ein Mann), dann machen es meistens die Männer in den Beziehungen. Nicht die Frau.
Die Reifen seien zu schwer, die Winterreifen viel zu fest geschraubt und außerdem macht man sich schmutzig.
Mir fällt auf, dass sich das „schmutzig“ sehr passend auf viele Bereiche mit einem sehr niedrigen Frauenanteil ausweiten läßt.
Frauen streben nach vermeintlich sauberen Jobs, sind weder Bauarbeiter noch Müllmann noch im Schlachthof noch im Steinbruch.
So nach dem Motto:
Die schmutzigen Bereiche können gut die Männer machen, aber in den sauberen Bereichen da fordern wir eine hälftige Beteiligung.
Das halte ich weder für gleichberechtigt noch für fair von uns Frauen.
Wenn man sich nur die Rosinen herauspickt wird das Ansinnen der Gleichstellung in meinen Augen leider ein bißchen beschädigt.
Fehlender Respekt macht krank. Egal ob im Beruf oder privat.
Besonders für Frauen ist Wertschätzung und Anerkennung und Respekt fast wie ein Lebenselexier. Mit einem netten „Danke schön“ und einem anerkennenden Lächeln ab und zu sind Frauen häufig mehr zu motivieren als mit Gehaltssteigerungen in einem ansonsten anerkennungsarmen Umfeld.
Ich frage mich immer, ob ich selber beeinflussen kann, wie respektvoll man mich behandelt?
Und zusammengefaßt: Respekt muss aus dem Bauch kommen. Um Wertschätzung zu verteilen reicht es nicht, ein CoachingStunde für teuer Geld zu buchen und viermal „DANKESchön“ in die Videokamera zu sagen. Statt dessen sollte man sich selber hinterfragen und eine neue Einschätzung seinen Mitarbeitern und Kollegen und vor allem sich selbst gegenüber entwickeln.
Das Leben ist soviel schöner und leichter mit ein bißchen Wertschätzung!
Alles quatsch:
kein Mensch sieht wie fleißig man ist, für alle ist es selbstverständlich, dass der Job voll ausgefüllt wird und trotzdem die Schultüte selber gebastelt ist.
Wer auf Lob oder Anerkennung wartet, wartet meist vergebens.
Wer mit dieser Erwartungshaltung morgens aufsteht, für den ist der Frust vorprogrammiert.
Leider sehnen sich Frauen viel häufiger nach Anerkennung ihrer Leistungen als Männer. Wird ihnen dann diese nicht zuteil, sind Frauen verletzt, frustiert, fühlen sich ungeliebt oder ausgenutzt.
Hier kann ich nur dringend den dicken Panzer empfehlen:
Männer loben selten, sondern setzen eine gute Leistung einfach voraus. Und das häufig, wie ich finde, auch zurecht. Wenn ich eine PR-Managerin einstelle, dann erwarte ich gute Pressearbeit. Warum sollte ich die PR-Managerin dann für jede Presseerklärung loben?
Ich glaube, Frauen müssen ein bißchen weniger empfindsam werden und nicht für jedes Abendessen ein Lob erwarten.
Aber Männer hingegen könnten ein bißchen aufmerksamer werden und häufiger ein „Dankeschön“ oder ein „Das schmeckt aber gut“ vorbringen.
So wäre Frauen wie Männern gedient und keiner muss sich eine Zacke aus der Krone brechen, oder?
Das Leben verläuft in Höhen und Tiefen und wenn es gerade Tiefen gibt, dann zweifle ich an allem und jedem. Besonders an mir.
Obwohl ich viel leiste, kommt es mir dann so vor,
Damit die Erzieherin an solchen Tagen nicht untergeht, setzt sie sich mit der Unternehmerin hin und sie drehen den den Spieß um:
Unternehmerin: „Ja, es stimmt, dass vieles unerledigt bleibt, aber jetzt sieh die Situation mal positiv: was hast Du denn heute alles geschafft?“
Erzieherin:
„Ok: ich habe zwei Waschmaschinen Wäsche gewaschen und Wäsche zusammengelegt (aber noch nicht in den Schrank gepackt)
Unternehmerin: “ Halt, stop, nicht direkt wieder ins alte Schema zurückfallen und Negatives aufzählen. Die Wäsche ist zusammengelegt und noch nicht im Schrank, na und?“
Erzieherin:“ Ich habe einen Projektplan erstellt und ein Meeting vorbereitet.
Ich habe ein halbes Buch gelesen.
Ich war in der Bücherei und habe danach mit allen Kindern ihre ausgeliehenen Bücher im Garten angeguckt.
Ich habe mit Kind1 einen Kräutergarten geplant.
Ich habe aus Zitronenmelisse einen Kräutersud gekocht, der antibakteriell wirken soll.
Ich habe Abendessen gekocht.
Unternehmerin: „Und was genau ist jetzt Dein Problem?“
In solchen Situationen darf man nicht kapitulieren, sondern im Gegenteil, sollte sich eine Freundin greifen oder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und die Wahrnehmung einmal umdrehen, sich neu positionieren und an der eigenen Wertschätzung arbeiten.
Wer viel leistet, braucht sich doch nicht zu verstecken, sondern manchmal nur einen kleinen Anschubser, um die sich wieder neu zu achten.
Es gibt so bestimmte Tätigkeiten, die werden unterschiedlich toleriert, abhängig vom Mann- oder Frausein.
Ich freue mich ja immer, wenn ich noch auf Unterschiede stoße, wenn ich auch nicht immer erklären kann, warum manche Klischess überleben und andere sterben.
Z.B. der Reifenwechsel.
Wenn ein Mann sagt, er fährt zur Werkstatt, damit diese die Winterreifen wechselt, welche Reaktion wird er von seinem Kollegen ernten?
Und im Gegenzug eine Frau: Wenn eine alleinstehende Frau sagt, dass sie die Reifen von einem KFZ-Mechaniker wechseln läßt?
Oder tapezieren. Wenn das Wohnzimmer neu tapeziert werden muss, gesteht man dann eher einem Mann oder einer Frau die Beauftragung eines Malers zu?
Besonders im Urlaub finde ich meine eigene Verwandlung immer wieder faszinierend. Die Unternehmerin schwindet dahin und vergißt Passwörter und ihren Organisationsdrang. Sie läßt den Tag Tag sein und was passiert passiert. Getreu dem Rheinischen GrundGesetz: Wat kütt kütt!
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Die Köchin improvisiert auf dem Gasherd und bearbeitet die Finanazmanagerin, doch mal einen Restaurantbesuch zu spendieren. Selbst die Erzieherin läßt alle sieben grade sein und freut sich, wenn die Pfeile aus dem Blasrohr auf der großen Panoramaglasscheibe halten.
Wie schnell kan man sich wohl zurückverwandeln? Ob wir das bis Montag schaffen? :-)
Hat Euer Tag auch immer zu wenige Stunden?
„Vier Kinder, ein Unternehmen und der Haushalt, wie schaffen Sie das bloß alles?“
Tausendfach ist mir diese Frage schon gestellt worden, meinem Mann noch nie!
Zu Beginn fühlten sich die Unternehmerin und die Erzieherin bei dieser Frage gebauchpinselt, endlich mal jemand, der sie bewundert und anerkennt, was sie alles leisten.
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Doch mit der Zeit und zunehmender Lebenserfahrung entdeckte ich die Verklärung unserer Situation und den falschen Drang nach Perfektionismus hinter dieser Frage.
Und fühlte mich auf einen Sockel gehoben, der mir viel zu hoch war und von dem ich gar nicht mehr absteigen konnte.
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Dazu suchen sie sich andere Frauen, an denen sie irgendwelche vordergründigen Dinge bewundern, die sie selber nicht leisten können.
Warum bloß?
Seid stolz auf das, was Ihr geschafft habt; andere kochen auch nur mit Wasser!
Was für ein schönes Geschäftsmodell:
Frau AlaskaGirl hat es sich ausgedacht und ich glaube, dass es ausbaufähig ist:
Damit schlägt man drei Geschäftsmodelle in einem:
1. berufstätige Frauen vermieten ihre Kinder an unsere BurnOutProphylaxeVermittlungsstelle und wissen damit ihre Kinder gut betreut. Gleichzeitig schließen ihre Kinder die ersten wichtigen Kontakte in Großkonzernen und können bei späteren Bewerbungen bereits auf ihre jahrelangen persönlichen Kontakte verweisen.
2. die Kinder im Alter von 1 bis 6 werden stundenweise an die Manager vermietet, die in dieser Stunde, mit einer 100% Garantiezusage unseres Vermittlungsdienstes, mit nichts anderem beschäftigen werden als mit diesem Kind. Das Kind wurde entsprechend darauf vorbereitet, dass der freundliche Herr oder Dame mit ihm Eis essen geht und ganz toll Fußballspielen wird und es auch ruhig den Apfelsaft umwerfen darf, die Dame oder der Herr brauchen diese Erfahrung.
3. Überarbeitete Manager müssen sich nicht im Yoga verbiegen, sondern können sich sportlich betätigen und vergessen eine Stunde lang ihren Job. Das Kind wird sie so mit Beschlag belegen, dass sie danach erfrischt und mit freiem Kopf ihre Aufgaben unter ganz neuen Gesichtspunkten betrachten werden. BurnOut war gestern.
Einziges Problem: welche Mutter schickt ihr einjähriges Kind unbeaufsichtigt zu einem Manager ins Büro?
Wie reagierst Du auf die Frage: „Wie schaffst Du das bloß alles?“
Und macht es einen Unterschied, ob der Arbeitgeber oder Auftraggeber diese Frage stellt oder ob die Frage auf dem Spielplatz gestellt wird?
Wer hat was gesagt?