Ein Problem der älter werdenden Unternehmerin/Führungskraft besteht in der immer höher werdenden Wahrscheinlichkeit, dass Jüngere an ihr vorbei ziehen.

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Creative Commons License photo credit: Matthias Rhomberg

  • Dass Jüngere plötzlich als Kunde Vorgaben machen wollen, die sich mit der Lebenserfahrung und Fachkompetenz der Unternehmerin nicht decken. Oder sich gar widersprechen.
  • Dass Jüngere stürmisch dynamisch Lösungen entwickeln, deren Scheitern die Unternehmerin schon mehrmals zyklisch erlebt hat.
  • Dass Jüngere sich an ihren neuen Ideen berauschen, ohne zu wissen, dass diese Ideen alle schon einmal gedacht wurden.
  • Von der Führungskraft wird nun die notwendige Feinfühligkeit erwartet, die die Jüngeren in ihrem Überschwang vermissen lassen dürfen.

    Sie werden keinen neuen Auftrag bekommen, wenn Sie dem Kunden dauernd Ihre Erfahrung auf die Nase binden und ihn seine grünen Ohren spüren lassen.

    Sie dürfen aber auch nicht kapitulieren vor der Jugend und sich zum alten Eisen gehörig fühlen.
    Bleiben Sie gelassen und ruhig, und versuchen Sie sachlich zu überzeugen.
    Es ist an Ihnen, eine gute Symbiose zwischen Überschwang und Erfahrung zu schaffen und neugierig den neuen Entwicklungen entgegen zu sehen.

    Und wo die Erfahrungen und Erwartungen nicht zusammen passen, seien Sie selbstbewußt genug, auf diesen Auftrag zu verzichten. Wer Ihre Erfahrung nicht wertschätzt, der wird auch mit Ihrer Leistung, so sehr Sie sich auch anstrengend, niemals zufrieden sein.

    Ein Beispiel:
    Neulich habe ich im Fernsehen ein Interview mit der MarketingManagerin von PerWOLL-Waschmittel gesehen.
    Eine hübsche, junge blonde Frau, die selbstbewußt udn dynamisch jetzt mal endlich die Werbeaktivitäten von PerWoll ans Laufen bringt. Während ich ihr so zuhörte, wunderte ich mich, wie das Produkt sein Jahrzehnten überleben konnte ohne diese brillianten neuen WerbeIdeen. Und die ganze Zeit hatte ich WerbeSymbol vor Augen, dass sich in mir unauslöschlich festgebrannt hatte: das PerWoll-Schäfchen, das sich auf einem Wollpulver zusammen kuschelt. So schlecht schien die Werbung also bisher gar nicht gewesen zu sein, wenn ich mich noch an meine Kindheitswerbung erinnern konnte, oder?
    Aber die neue MarketingManagerin KANNTE DAS SCHÄFCHEN GAR NICHT: es interessierte sie auch gar nicht, dass der Moderator von dem Schäfchen schwärmte. IHRE Ideen waren jetzt angesagt, alles andere war NICHTS.

    Und so erfinden wir das Rad immer wieder neu :-)