Häufig haben wir das Gefühl, in Denkstrukturen festgefahren zu sein. Wir suchen krampfhaft nach Kreativität, die sich jedoch am Schreibtisch sitzend nicht auf Kommando einstellen will.

Lefty Clock
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Interessanterweise spüren Frauen diese Denkblockade häufiger als Männer, und wenn Männer sie spüren, lassen sie sich davon nicht so sehr verunsichern.

Was also tun wenn wir uns um uns selbst drehen und keine Lösung finden?

Mir helfen immer ein paar ganz kleine Dinge, die so unscheinbar klingen, aber für mein Gehirn eine große Anforderung darstellen.

1. Gebetshaltung ändern: verschränken Sie die Finger so, als ob Sie beten wollten. Der Zeigefinger welcher Hand liegt zuerst?
Nun die Verschränkung so ändern, dass der hintere Zeigefinger nun zu vorderst liegt.
Den Wechsel mehrfach wiederholen und dabei die erhöhte Gehirntätigkeit nutzen, um über eine Lösung neu nachzudenken!!

2. Armbanduhr wechseln: An welchen Arm tragen Sie Ihre Armbanduhr?
Tragen Sie nun die Armbanduhr am anderen Arm und blicken Sie alle fünf Minuten auf die Uhr. Ihr Gehirn hat kurzfristig mit der Umstellung so viel zu tun, dass es auch Hochtouren läuft und locker kleine Problemlösung aus ganz anderer Perspektive mit bewältigen kann.

3. Gürtel umdrehen: Wo sitzt die Schnalle Ihres Gürtels?
Ziehen Sie Ihren Gürtel nun neu ein, so dass die Schnalle genau auf der anderen Seite liegt. Öffnen und schließen Sie Ihren Gürtel mehrmals hintereinander. Die Neuronen müssen nun in kürzester Zeit alt gelerntes ändern und gehen ganz neue Wege. Nutzen Sie diese Umgestaltung Ihres Gehirn, um schnell neue Denkideen zu entwickeln!

4. Tasse heben: Mit welcher Hand heben Sie die Kaffeetasse zum Trinken?
Nehmen Sie nun die andere Hand beim Tasse Hochheben und erleben Sie, wie Sie förmlich Ihre Gehirnaktivität spüren können. Es bleibt Ihnen nur eine kurze Zeitspanne, bis das Gehirn die neue Situation adaptiert hat, aber in dieser Zeit können Sie auf die herumjagenden Neuronen aufspringen und neu denken.

5. Für EXTREM Neugierige: Rückwärtsgehen im Büroflur
Den größten Effekt erzielen Sie in Bewegung, gehen Sie also rückwärts durch den Büroflur zum Kopierer, zur Toilette, zur Kantine, zum Briefkasten. Es ist unwahrscheinlich, wieviel sich im Gehirn während dieses Gangs abspielt. Hinzu kommt die räumliche Veränderung, die neuen Perspektiven fürs Auge, das Gehirn muss also den ganzen Weg lang permanent umdenken. Und Sie dann gleich mit!!

Beobachten Sie bei diesen kleinen, aber feinen Übungen, wie lange Ihr Gehirn braucht, um sich umzugewöhnen.
Nutzen Sie diese Zeitspanne erhöhter Gehirnaktivität, um in Ihrem Gedächtnis nach vorhandenem Wissen zu forschen, dass Ihnen bei dem neuen Problem zu neuen Assoziationen und damit zu neuen kreativen Lösungen verhelfen kann.
Nutzen Sie diese Zeit erhöhter Gehirnaktivität, um in neue, bisher unberücksichtigte Richtungen zu denken.
Nutzen Sie diese Zeit erhöhter Gehirnaktivität, um Ihr Gehirn frei jagen zu lassen, damit es Ihnen dann entspannt am Schreibtisch wieder zur Verfügung steht.

Haben Ihnen die Übungen geholfen? Ich bin gespannt auf Ihre Erfahrungen!