Als ich mich selbständig gemacht habe, mußte ich entscheiden, was für
eine Art von Firma ich sein wollte: ein reiner Freiberufler, eine
Personengesellschaft oder eine Kapitalgesellschaft
.

My Ghost
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Über die steuerlichen und rechtlichen Vor- und Nachteile ist schon viel
geschrieben worden, angefangen von der steuerlichen Berücksichtigung der Lohnzahlungen bis hin zu Bilanzierungsvorschriften.

Allerdings gibt es auch weiche Kriterien, die eine Wahl beeinflußen können und die nichts mit Steuer oder Haftung zu tun haben. Rückblickend waren die weichen Kriterien wesentlich erfolgsbeeinflussender als die steuerlichen Überlegungen.
Es wird extrem unterschätzt, wie die Art der Firma den ersten Eindruck beeinflußt.

– Welche Gesellschaftsform wirkt seriös?
– Welche Gesellschaftsform hört sich am meisten nach ‚Firma‘ an?

Das ist nach meiner Erfahrung der Dreh- und Angelpunkt bei der Suche
nach der geeigneten Unternehmensform. Der Kunde erteilt einen Auftrag
und möchte keinen Fehler machen. Der Kunde muss seine Entscheidung für den Auftragnehmer nach innen argumentieren. Dabei hilft natürlich,
wenn der Auftragnehmer seriös und etabliert wirkt. Das kann der
Auftragnehmer durch Fachwissen und schicke Kleidung unterstreichen, aber das Aushängeschild ist seine Firmenbezeichnung.
Und da beeindruckt man mit einer GmbH mehr als als Freiberufler.
Die GmbH z.B. suggeriert Firmenräume, Mitarbeiter, Sekretärin, Steuerberater, langfristige Marktpräsenz.

Der Freiberufler tritt alleine auf, hat keine Ausfallregelung bei Krankheit, läßt kein Wachstumspotential erkennen und ist halt nur EINER.
Selbst wenn die GmbH nur aus einer Person besteht, ist die Akzeptanz
aus dem Bauch heraus immer höher als wenn die selbe Person als
Freiberufler auftritt.
Aus meiner Sicht lohnt sich die GmbH-Gründung immer dann, wenn man
seine Kunden über Kaltaquise anspricht und der Kunde einen nicht
kennt, sondern den ersten Eindruck über die Firmenbezeichnung aufbaut.
Hat man genügend Kunden über Mund-zu-Mundpropaganda, ist die
Firmenbezeichnung nebensächlich.

Vor der Firmengründung sollte man sich also gründlich überlegen:

  • Welche Gesellschaftsform wirkt auf meine Kunden vertrauenserweckend?
  • Kann ich das Gründungskapital aufbringen?
  • Weiss ich jetzt schon, dass ich meine Mitarbeiter an der Firma
    beteiligen will?
  • Weiss ich jetzt schon, dass ich noch weitere Geldgeber brauche?