Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
Immer wenn es dreckig wird, dann ist plötzlich wieder der Mann ein Mann und die Frau eine Frau.
Hand aufs Herz: wer wechselt bei Euch die Winterreifen? Wenn es nicht die Werkstatt macht (dort meistens ein Mann), dann machen es meistens die Männer in den Beziehungen. Nicht die Frau.
Die Reifen seien zu schwer, die Winterreifen viel zu fest geschraubt und außerdem macht man sich schmutzig.
Mir fällt auf, dass sich das „schmutzig“ sehr passend auf viele Bereiche mit einem sehr niedrigen Frauenanteil ausweiten läßt.
Frauen streben nach vermeintlich sauberen Jobs, sind weder Bauarbeiter noch Müllmann noch im Schlachthof noch im Steinbruch.
So nach dem Motto:
Die schmutzigen Bereiche können gut die Männer machen, aber in den sauberen Bereichen da fordern wir eine hälftige Beteiligung.
Das halte ich weder für gleichberechtigt noch für fair von uns Frauen.
Wenn man sich nur die Rosinen herauspickt wird das Ansinnen der Gleichstellung in meinen Augen leider ein bißchen beschädigt.
AnJu
13. Mai 2011 um 15:20 Uhr
Es gibt aber auch Berufe, bei denen man sich schmutzig macht, die frauendominiert sind. Z.B. die ganzen Pflegeberufe. Du musst hier also noch zwischen Schmutz und Schmutz unterscheiden. Geht es um Öl und Staub, ist es Männersache, geht es um menschliche Ausscheidungen, ist es Frauensache.
Warum in diesen Bereichen keiner eine Quote fordert, liegt wohl daran, dass es hier keine Benachteiligung gibt. Es steht jeder Frau frei, Müllfrau oder KfZ-Mechanikerin zu werden, es machen aber nur wenige. Dagegen ist der Anteil der Frauen, die gut ausgebildet und motiviert sind und aufgrund ihres Geschlechts keine angemessene Position finden, höher. Es geht ja bei der Quote nicht darum, Frauen zu zwingen etwas zu tun, was sie nicht wollen, sondern darum, den Frauen die wollen, die Steine aus dem Weg zu räumen. Zeig mir die Steine, die Müllfrauen, Bauarbeiterinnen und Schlachterinnen, im Weg liegen, und ich stimme Dir zu.
Petra
16. Mai 2011 um 10:17 Uhr
@AnJu: brillianter Einwand!! Danke sehr. Ja, ich muss tatsächlich dringend zwischen Schmutz und Schmutz unterscheiden, denn der menschliche Schmutz, die Pflege, liegt ja vollständig in weiblicher Hand, weil es hier um sich Sorgen, helfen, Empathie geht. Das dabei auch menschlicher Schmutz anfällt, wurde bisher nie in den Vordergrund gestellt.
Das mit den „Steinen im Weg“ sehe ich etwas anders. Ich kenne mehr Frauen, die sich bewußt GEGEN Führungsebene entschieden haben, die sich trotz Aufforderung und Möglichkeit eben NICHT beworben haben, als solche, die an ihrem Vorstandvorsitz gehindert wurden. Hingegen Steine, die Frauen im Bau in den Weg gelegt werden (ich komme aus dem Tiefbau, daher eine prima Vorlage :-) ) kann ich zur Genüge aufzeigen, dass geht schon los mit dem Alkoholkonsum, über die Tragekraft bis hin zur Anzahl der Schmipfworte. Da bist Du schneller unten durch als du gucken kannst.