Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
Die Präsidentin der Business and Professional Women (BPW) Germany, des Berufsfrauennetzwerkes, sieht in der Frauenquote den einzigen Weg, den Problemen der Zukunft zu begegnen. Oh je!
Ich vermute, wenn es in Deutschland nicht mehr als 1,36 Kinder pro Frau gibt, dann haben wir bald gar keine Probleme mehr, die wir bewältigen müssen.
Geht es uns so gut, dass die Politik sich sogar in die Personalentscheidungen von Unternehmen einmischen muss? Haben wir keine anderen Probleme?
Wenn Unternehmen nicht genug verkaufen, weil die männlichen Entscheider am Markt vorbei entscheiden, dann werden sie schon von ganze alleine Frauen einstellen.
Aber wo kommen die fehlenden Pflegekräfte in 10 Jahren her?
Was machen wir mit den leerstehenden Schulen?
Wohin werfen wir die Kinderbücher aus den Bibliotheken, die keiner mehr ausleiht?
Wer zahlt in die Rentenkasse ein?
Werden Kinderspielplätze zu Parkplätzen?
Die Gesellschaft wird sich in nächster Zeit so drastisch ändern, darüber zu sprechen und eventuelle wegweisende Entscheidungen zu treffen fern ab von „Die Renten sind sicher!“, das erwarte ich von Politik.
Oder ist das zuviel verlangt?
AnJu
1. Februar 2011 um 11:49 Uhr
Aber führt eine Frauenquote nicht dazu, dass auch mehr Mütter arbeiten? Schließlich kann man all die Posten nicht mit kinderlosen Frauen besetzen. Wenn das zur Normalität wird, vielleicht kriegen dann auch wieder mehr Paare mehr Kinder.
Die Politik denkt natürlich nicht langfristig, es sei denn es bringt Wählerstimmen. Wenn’s um den Klimawandel geht, wird viel langfristig gedacht und geplant, obwohl die möglichen Folgen unbekannt und vage sind. Welcher Politiker will schon konkrete Probleme, wie Du sie beschreibst, ansprechen. Das zerstört doch die gute „eigentlich geht’s uns gut und solange ich dschungelcamp schauen kann, hab ich nichts zu meckern, es sei denn die BILD erzählt mir ich soll“-Stimmung.
Petra
1. Februar 2011 um 12:31 Uhr
@AnJu: Eine Frauenquote führt vielleicht dazu, dass mehr Mütter arbeiten, aber bei Frauenquote wird ja imemr nur über Führungspositionen gesprochen, mit wievielen Kindern kannst Du das max. vereinbaren? Mit höchstens 2 m.E., außer Du bist Ministerin und hast Kinder und Mann komplett outgesourct.
Ich denke, ich habe eine Verantwortung für meine Kinder, die deutlich über das Dschungelcamp hinausgeht. Und da sind mir Fragen zur Zukunftsgesellschaft wichtiger als das Wissen, dass meine Töchter sicherlich leicht eine Führungsposition bekommen werden.
AnJu
1. Februar 2011 um 13:11 Uhr
2 Kinder wären ja schon mehr als der Durchschnitt. Was meinst Du denn, wie man die Probleme lösen kann? Ist nicht ein Ansatz, dass wir mehr Kinder brauchen? Wäre es nicht schön, wenn Deine Töchter sich nicht zwischen Kind und Karriere entscheiden müssten, bzw. ihr Studienfach und ihren Beruf danach auswählen, was sich mit einer Familie vereinbaren lässt? Eine Frauenquote ist hierfür nicht die Lösung, aber vielleicht ist es ein Anfang.
Wenn ich eine Führungsposition bekäme, also mehr Geld zur Verfügung hätte, dann würde ich gerne mehr Kinder bekommen. Mit meinem jetzigen Gehalt kann ich es mir schwer vorstellen mehr als zwei Kinder zu haben, schon allein, weil Wohnraum so teuer ist.
raimund
3. Februar 2011 um 23:56 Uhr
Findet sich denn „die Lösung“ immer nur in mathematischen Zusammenhängen? Ist denn „mehr Kinder“ etwas anderes als „früher war alles besser“?
Ich weiß nicht, ich halte weder etwas von einer Frauen- noch von einer Kinderquote und tendiere eher zu einer „geringeren Staatsquote“ …
Petra
4. Februar 2011 um 09:43 Uhr
@raimund: Dass die wenigen Kinder in Deutschland, sollte es nicht zu Einwanderungsschüben oder Kriegen kommen, gesellschaftlich und finanziell in der Zukunft zu drastischen Veränderungen führen ist ist doch nicht strittig. Sich um die Probleme von morgen zu sorgen ist für mich ein Blick in die Zukunft und keine restrospektive Verherrlichung von ‚früher‘. Auch die Forderung nach weniger Staat, mehr Eigenverantwortung und weniger Dschungelcamp kann m.E. nicht per politischer Doktrin, sondern nur durch gesellschaftliche Veränderung herbeigeführt werden. Und das geht leider nur schleichend und nicht donnernd per Gesetz. Aber ich stimme Dir zu: ‚Quote‘ hängt immer ein unmündiger Touch an, das mag ich auch nicht…
raimund
4. Februar 2011 um 12:05 Uhr
Hmm – vielleicht konnte ich mich nicht gut ausdrücken: Wer sagt, dass MEHR Kinder KEINE Veränderungen (im gleichen Ausmaß) verursacht hätten oder verursachen würden? Da das niemand wissen kann, ist mindestens fraglich, ob „immer weniger Kinder“ tatsächlich eine Ursache für überhaupt irgendwas ist (außer für diese spezielle Art des Betrachtens) … insofern ist das SEHR strittig, ob weniger Kinder tatsächlich und ursächlich für irgendwas stehen – außer eben für Mathematik und deshalb frage ich (mich), ob denn Lösungen immer (und nur?) mathematisch zu finden sind.
Worauf ich hinaus will, ist, das „Quoten“, ganz gleich welcher Art, mathematische Betrachtungen sind, die zwar von den Daten her belegbar und durchaus auch statistisch (und man bemerke den im Wort steckenden Anteil von statisch) signifikant sein mögen, aber oft gerade dann keine Rolle spielen, wenn man ein anderes Bezugssystem wählt, mithin Dynamik nicht nur will sondern auch zulässt … in dieser Reihenfolge.
Wer hätte vor nur zehn Jahren geglaubt, dass wir nicht mehr ins Internet gehen, sondern, egal wo wir sind, immer im Internet sind? Und wer wollte bezweifeln, dass unsere Kids, vertraut mit Web und Suche, nicht in der Lage sein werden, mit ihrer Zukunft etwas anzufangen … trotz signifikant veränderter Sozialstrukturen – egal was auch immer diese Veränderungen ausgelöst haben mag? Was also taugt ein „Blick in die Zukunft“ deren Maßstäbe man nicht kennen kann? Ist es nicht interessant, dass wir uns, unserer eigenen Sprachlogik folgend, Sorgen MACHEN?
In unserem Verkehrsrecht haben wir einen klaren Grundsatz verankert: Fahren auf Sicht! Die Geschwindigkeit ist so zu wählen, dass man innerhalb der Sichtweite anhalten kann. Bei unklarer Lage innerhalb der halben Sichtweite. Würden wir diesen Grundsatz auf unsere politische Entscheidungswelt abbilden, hätten wir garantiert eine Menge Probleme weniger. Wir würden uns viel weniger Sorgen MACHEN.
Ich frage mal poetisch: Wieviel Schönheit raubt man einem Weihnachtsabend, wenn jeder weiß was er von den anderen bekommt? Und das auch schon lange vorher? Und auch, dass man das eine oder andere weder will noch brauchen kann und den einen oder anderen auch überhaupt nicht treffen will? Und wie sehr werden unsere Erwartungen das Fest getrübt haben, wenn man schließlich feststellt, dass der eine oder andere gar nicht dabei war und man sich, hätte man DAS vorher gewusst, sehr viel mehr darauf freuen können? :-)
ICH glaube, dass wir nur einfach verlernt haben, uns selbst und damit unserem Morgen zu vertrauen … und damit der Zukunft unserer Frauen/Kinder/Wirtschaft/Sozialsysteme/younameit auch nicht.
Bin ich folglich blind für die Risiken der Zukunft? Vielleicht, aber ich genieße es :-)
Petra
4. Februar 2011 um 13:02 Uhr
@raimund: wow, was für ein Kommentar. ich stimme Dir voll zu: das Thema ist mathematisch und statistisch und in mittelfristiger Betrachtung aus meiner Sicht sehr realistisch (10 JahresZeitraum). Ja, was wäre wohl, wenn es ganz viele Kinder gäbe? Das finde ich eine spannende Frage. Klar weiß niemand was die Zukunft bringt und das ist auch gut so. Sicherlich gibt es viel unvorhersehbares, dass alle Überlegungen ad absurdum führen kann. Aber auch an Weihnachten versuche ich aus der Form der Pakete zu erraten, was ich geschenkt bekomme. Immer noch versuche ich vor Weihnachten bereits Andeutungen aus allen heraus zu kitzeln, was ich denn wohl geschenkt bekomme. Und so werde ich auch imemr voller Neugierde mir Gedanke über die Zukunft machen, wohl wissend, dass vielleicht alles anders kommt, als man denkt. Vielleicht aber auch nicht :-)