Die Unternehmerin nimmt sich seit einem halben Jahr mehr Zeit für die Familie.

06 janvier 024
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Ein Jahreswechsel ist immer ein geeigneter Zeitpunkt für einen Rückblick und für kritische Fragen.
Denn die harte, aber berechtigte Frage ist nun: „Was hat sich verändert, hat sich das „MehrFamilie“ gelohnt?“

Die Antwort ist vielschichtig, genau so vielschichtig wie die Zzerrissenheit in sieben unterschiedliche Persönlichkeiten.
Die Putzfrau hält es eindeutig für viel sauberer als früher.
+ Aber ist die Sauberkeit ein Gewinn? Wir kamen doch vorher auch gut zurecht, niemand hat sich beschwert und über einige graue Ecken wurde eben ein paar Tage hinweggeguckt.

Kind1 fühlt sich von der Erzieherin ein wenig erdrückt. Kaum nach Hause gekommen, will die Erzieherin vom müden Kind sofort wissen, wie es ihm geht, was in der Schule war, ob viele Hausaufgaben auf sind, ob eine Vorbereitung für eine Arbeit ansteht.
+ Ist die höhere Präsenz ein Gewinn? Offensichtlich nicht für jeden, denn die Kinder brauchen Freiraum, denn sie ungefragt bisher automatisch hatten.

Es wird viel liebevoller gekocht.
+ Ist das ein Gewinn? Die Köchin findet schon und genießt die Zeit, die sie in der Küche verbringen kann ohne vom ZuBettgehen oder den noch ausstehenden Mathehausaufgaben gehetzt zu werden.

Tja, die Finanzmanagerin ist da ein wenig anderer Meinung. Ihre Einblicke in Konten und Forderungsmanagement wünschten sich eine aktivere Unternehmerin, die nicht nach Lust und Laune operiert, sondern ausschließlich einnahmeorientiert arbeitet.
Aber da kollidiert wie so oft die kurzfristige Finanzdenke mit der mittelfristigen Auftragsaquise.

Die Unternehmerin selbst ist entspannt wie nie zuvor und bereut es, den Schritt nicht schon früher getan zu haben. Die Kreativität ist zurückgekehrt, die unter Müdigkeit und Abgespanntheit verschüttet war, der Schwung ist wieder zurück und die Frustgrenze hängt wieder ganz weit oben.
+ Ist das ein Gewinn? Ein eindeutiges JA!