Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
Das neue Elterngeld sollte mehr Kinder erzeugen. Hat es aber nicht!
photo credit: Alex E. Proimos
Die Idee des BEEG (Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz) war schlicht:
+ Zahle erwerbstätige Frauen Geld für ihre Babypause und schon wird der Kinderwunsch verwirklicht,
+ Ermögliche dann noch den Vätern, dass sie bezahlten Urlaub unter dem Deckmäntelchen der Elternzeit nehmen können und zwar genau in den zwei Monaten, in denen die Frau sowieso den bezahltem Mutterschutz in Anspruch nimmt.
+ Verkaufe es als Erfolg, dass nun 20% der Väter so clever sind, eine 2 monatige bezahlte Elternzeit zu beanspruchen und glaube fest daran, die Väter zu mehr Familienverantwortung getrieben zu haben.
+ Blicke dann nicht auf die Statistik, die besagt, dass 2007, vor Einführung des BEEG 1,348 Kinder je gebärfähiger Frau geboren wurden, 2009 jedoch auch nur 1,368 Kinder.
Offensichtlich gibt es eine Menge weiterer Faktoren, die die Kinderentscheidung erwerbstätiger Familien beeinflussen.
Aber Kinderfreundlichkeit z.B. kann man eben nicht per Gesetz verordnen.
Micha
2. Dezember 2010 um 10:49 Uhr
Hat man nicht irgendwie das Gefühl, man hätte das schon vorher gewusst?
Petra
2. Dezember 2010 um 10:56 Uhr
Ja, leider schon. Aber es meckert sich auch immer so einfach. Dennoch: Der Kinderwunsch fndet in den Köpfen oder im Herzen statt und nicht im Geldbeutel. Wer glaubt, seine Rente und sein Lebensstandard sei auch in den nächsten 60 Jahren sicher, sieht keine Notwendigkeit in Kinder zu investieren.
AnJu
2. Dezember 2010 um 13:48 Uhr
Also bei uns wäre es ohne Elterngeld sehr schwierig gewesen und ich hätte vermutlich direkt nach dem Mutterschutz wieder arbeiten müssen. Ich finde es gut, dass ich dadurch wenigstens ein paar Monate zu Hause sein konnte. Ohne das Elterngeld würden wir uns sehr genau überlegen ob und wann wir noch Kinder wollen. Allerdings sind wir auch eher ein Sonderfall.
Vielleicht hat das Elterngeld nicht direkt dazu geführt, dass mehr Kinder geboren werden, aber dazu, dass es die Familien am Anfang leichter haben. Ich denke, wenn es erstmal mehr in den Köpfen drin ist, dass auch Männer mal zuhause bleiben und dass schwanger nicht „Mutter für immer“ heißen muss, wird sich das auch an den Geburtenzahlen zeigen. Was sind schon zwei Jahre um was in den Köpfen zu ändern? Ich glaube nicht, dass man das jetzt schon als Mißerfolg abheften sollte. Vielleicht sollte man da in längeren Zeiträumen denken.
AnJu
2. Dezember 2010 um 13:49 Uhr
Ein bisschen findet der Kinderwunsch auch im Geldbeutel statt. Meine Schwester zum Beispiel hätte gerne viele Kinder gehabt, aus finanziellen Gründen hat sie jetzt nur zwei.
Petra
2. Dezember 2010 um 16:36 Uhr
@Anju: klar wäre es fair in längeren Zeiträumen zu denken. Aber das Gesetz wurde als Allheilmittel verabschiedet, insofern finde ich es politisch, nicht volkswirtschaftlich, fair in kurzen Zeiträumen zu vergleichen. Ich finde, ein Gesetz muss an seinen politisch gewünschten Ansprüchen gemessen werden. Wir kranken heute daran, dass uns vor 20 JAhren Politiker versichert haben: „Die Rente ist sicher!“ Wer viel verspricht muss auch viel halten…
Petra
2. Dezember 2010 um 16:38 Uhr
@Anju: Da stimme ich Dir zu. Aber entscheidet Geld, ob Du ein erstes Kind bekommst oder nicht, ob Du also eine Familie gründest, nimmt es Dir die Angst vielleicht alleinerziehend zu werden, hilft es Dir also die Hürde von Single zu Familie zu überspringen? Wenn Du einmal gesprungen bist wirst Du pragmatisch und entscheidest nach Anzahl der Zimmer in der Wohnung und nach Geld…
AnJu
2. Dezember 2010 um 17:14 Uhr
Natürlich löst es nicht alle Probleme und kann einem nicht den passenden Partner herzaubern. Aber es gibt bestimmt auch Paare, die vom Gedanke, auf einen Teil ihres Lebensstandards verzichten zu müssen, abgeschreckt sind. Und für die ist es hilfreich. Ganz davon abgesehen ist es ein Segen für die Väter. Auch wenn sie oft nur zwei Monate zuhause sind, machen es doch die meisten mit sehr viel Freude. Und liegt es denn nur an den Männern, dass sie nur zwei Monate Elternzeit nehmen, oder liegt es daran, dass die Frauen gerne 12 Monate wollen?
AnJu
3. Dezember 2010 um 16:24 Uhr
Hier noch was dazu
http://hwwi.org/uploads/tx_wilpubdb/HWWI_Standpunkt_153.pdf