Manchmal habe ich den Eindruck, dass sich kein Mensch um die Frauen und die Gleichberechtigung geschert hätte, wenn es denn nur genügend Männer gäbe, die genügend Umsatz für die Unternehmen produzieren.

school friends
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Seit in den USA einige Unternehmen mit ein paar Frauen in der Führungsspitze Umsatzsteigerungen verzeichnen konnten, ist das Mixed leadership-Konzept hochgelobt. Die Wirtschaftskrise zeigt, dass männliche Führung offensichtlich in die falsche, weil wachstumshemmende Richtung weist, also guckt man sich nach etwas neuem um.
Und siehe da, es gibt ja noch die Frau. Gender diversity: Mal mit der Frau ausprobieren, wie das Unternehmen dann läuft, wenn es schief geht, haben wir ja immer noch die Männer. Plötzlich wird entdeckt, dass es keine Geschlechterneutralität gibt und dass die Frau durchaus neue Käuferschichten, z.B. im Elektronikbereich rekrutieren kann, weil sie weiß, wie man Frauen anspricht. Ach ne!

Und wenn die Geschlechter nicht neutral sind, sondern irgendwie sozial und kulturell geprägt, dann macht es ja auch Sinn, Männer und Frauen gemeinsam ein Problem lösen zu lassen, um die diversity zu nutzen und alle Käuferstrukturen zu aktivieren. Ach echt?

Alles wird für die Frau getan: um der Umsatzsteigerung Willen, nicht der Gleichberechtigung Willen.

Vielleicht sitzen wir mit der Frauenquote einem Trugschluß auf: es geht gar nicht um uns, sondern nur um den ökonomischen Vorteil?