Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
Ich liebe ja schlechte Auswertungen und dadurch verfälschte Statistiken.
Das gender pay gap, heißt: Frauen verdienen bei weniger als Männer, liegt bei 23% laut statistischem Bundesamt.
Wenn man bereit ist, pauschale Berufsbereiche zu vergleichen ohne Rücksicht auf vergleichbare Qualifikationen: z.B. „Buchhaltung“ „Personalwesen“, „Logistik“ und wenn man dann noch bereit ist, in diesem Einheitsbrei zu vernachlässigen, dass es Teilzeitarbeit und Überstunden gibt, unterschiedliche Betriebszugehörigkeiten und Branchen,
dann ja dann kann man im arithmetischen Mittel sicherlich leicht Gehaltsunterschiede in dieser Größenordnung zwischen Frauen und Männern feststellen.
Wenn man aber alle diese Statistik“fehler“ bereinigt bleibt schließlich noch ein Gehaltsunterschied von 3-5% übrig.
Ich frage mich die ganze Zeit, wieso man diese ShowRechnung nicht schon längst hinterfragt hat.
Denn wenn es wirklich wo wäre, dass Frauen bei gleicher Qualifikation und Eignung weniger verdienten,
+ warum stellen Unternehmer, die unter hohem Kostendruck leiden, nicht diese preiswerten Arbeitskräfte ein?
+ Warum benötigen wir dann noch eine Frauenquote, wo doch alleine das betriebswirtschaftlichen Kalkül die preiswerteren Frauen von der Straße holen müßte?
+ Warum werden immer noch mehr Männer in Führungspositionen eingestellt, wenn die beklagte Lohndiskriminierung tatsächlich vorläge?
Manche Märchen werden nicht alleine dadurch wahr, dass man sie ständig wiederholt.
Schade nur, dass die Diskussion um Halbwahrheiten den Blick auf die Fakten verdeckt.
AnJu
25. November 2010 um 15:17 Uhr
In dem verlinkten Artikel stehen doch 8% Unterschied nach der Bereinigung, oder hab ich das falsch gelesen.
Und wie ist es, wenn man z.B. typisch weibliche mit typisch männlichen Ausbildungsberufen vergleicht? Bei dem was meine ehemaligen Klassenkameraden in metallverarbeitenden Berufen (Werkzeugmechaniker, Industriemechaniker) heute verdienen, da muss ich schon manchmal schlucke und mich fragen, warum ich eigentlich studiert habe und statt eines, mit Gehalt von 13 Jahren, gut gefüllten Kontos, ein ähnliches Gehalt, aber noch die Bafögschulden habe. Die klassischen Mädchenausbildungsberufe (Bürokauffrau, Industriekauffrau, Einzelhandelskauffrau) sind dagegen eher schlecht bezahlt.
Petra
25. November 2010 um 15:25 Uhr
@Anju: das hast Du richtig gelesen, aber das statistische Bundesamt weist auch darauf hin, dass es sich um die Obergrenze handelt, da einige Faktoren nicht mindernd berücksichtigt werden konnten. Z.B. wurden nicht die Anzahl der geleisteten Überstunden bereinigt und auch nicht die Dauer der Betriebszugehörigkeit/Berufserfahrung gewichtet. Da Männer meist mehr Überstunden(weil keine Teilzeit) machen und auch dem längere Berufserfahrungen haben (weil keine Elternzeiten), verschiebt sich das Gap nochmal. Daher die geschätzten 3-5%.