Die Unternehmerin wird in meetings angestaunt wie ein Relikt aus längst vergangener Zeit. Ich warte nur darauf, dass mich mal jemand fotographiert :-)

pencils
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Denn statt

+ wichtig ein Notebook aufzuklappen,

+ langwierig nach dem Stromanschluss zu suchen,

+ hinter dem Monitor für die Gesprächsteilnehmer unsichtbar zu verschwinden und

+ das Meeting leise, aber störend mit Tastaturgeklapper zu begleiten

legt die Unternehmerin ihr Ringbuch und ihren Bleistift auf den Tisch.

Sie macht sich kurze lautlose Notizen, kann ihren Geschäftspartner jederzeit ins Gesicht blicken, beobachtet so auch Blicke kreuz und Quer über den Besprechungstisch, die gar nicht für ihre Augen bestimmt waren und kann manchmal geschickt interpretierend das Gespräch leiten.

Der Vorteil meines Ringbuches: ich kann Zeichnungen machen, Querverweise malen, Pfeile und eigentlich aus der Mathematik stammende Kürzel benutzen, um Abhängigkeiten zu dokumentieren.

Der Nachteil: ich habe den Eindruck, dass ich meine Handschrift verlerne.
Ich ertappe mich beim Schreiben dabei, dass ich auf die roten Kringel warte, die mir die falsche Rechtschreibung anzeigen.

Ich ertappe mich dabei, dass ich orthographische Fehler mache,

Ich ertappe mich dabei, dass es mich nervt durchstreichen zu müssen, statt ENTF zu drücken.

Wenn ich eine Zeitlang nicht mehr selber geschrieben habe, wirken meine Hände wie eingerostet und die Buchstaben werden erst nach einer ganzen Weile wieder rund.

Geht durch den PC ein ganz wichtiger motorischer Bestandteil unseres Lebens und ein Koordinationsbereich unseres Gehirn verloren?