Die Unternehmerin fühlt sich mal wieder bestärkt: man muss als Selbständiger nicht jeden Auftrag annehmen.

Oui !
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Aber durch die Finanzmanagerin unter Druck gesetzt, hat sie wider besseren Wissens einen Auftrag angenommen, der sich nun als unspaßig herausstellt.
Und es war schon bei der Angebotsanfrage ersichtlich, dass die Unternehmerin lediglich ein intern erzieltes Projektergebnis umzusetzen hat, statt an der Prozessgestaltung mitzuwirken.
Dementsprechend häufen sich jetzt die Fragen der Unternehmerin, die die Lücken im Ergebnis aufdecken.
Das ist erstens für den internen Projektleiter unschön, weil bloßstellend und zweitens für die Unternehmerin unschön, weil zeitaufreibend. Der Auftrag ist so festgezurrt, dass meine Versuche alle fehlgeschlagen sind, das Projekt noch in richtige Bahnen zu lenken.
„Ach, mach doch die Augen zu und mach bloß Deinen Job ohne Nachzudenken!“, so der nett gemeinte Rat eines Mitarbeiters.
Doch das kann ich nicht. Mein Anspruch an die Qualität der Beratung und Durchführung und Lösung ist hoch. Der Kunde soll nach der Beratung zufrieden sein, sich verstanden fühlen, motiviert sein und einen Vorteil aus der Beratung spüren.
Ein Auftrag, der mich hindert, diese Ansprüche umzusetzen, macht einfach keinen Spaß. Wer nur auf die Einnahmen schielt und den Zufriedenheitsfaktor bei seinen Aufträgen vergißt, wird auf Dauer nicht erfolgreich sein.
Den Mut, einen Auftrag abzulehnen, wird der Kunde langfristig honorieren und untermauert die eigene Glaubwürdigkeit.

Das nächste Mal werde ich mich gegen die Finanzmanagerin durchsetzen und den Auftrag ablehnen, soviel ist jetzt schon klar!