Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
Wann bekommt die eigentlich mal ihr Kind? Also die Frau Schröder, Familienministerin, meine ich.
Sie ist 32, seit neun Monaten verheiratet, interessiert sich beruflich für Familien und Kinder, da wäre doch der Boden bereitet.
Und es wäre doch auch sehr hilfreich, die eigenen Ideen oder Forderungen an junge Frauen selbst einmal am eigenen Leibe zu erproben und z.B. zu merken wie leicht sich Forderungen nach Teilzeit formulieren lassen und wie schwer ein Teilzeitjob erfolgreich auszuüben ist.
Aber wie geht das bei einer Ministerin? Hat sie auch 6 Wochen Mutterschutz vor der Geburt und 2 Monate danach? Wenn Herr Schäuble mal vier Wochen wegen eines Geschürs ausfällt geht fast die Welt unter, kann denn eine Familienministerin wegen KinderKriegen ausfallen?
Und nach dem Mutterschutz, arbeitet sie dann Teilzeit und teilt sich das Ministerium mit Herrn Seehofer?
Oder muss sie aus beruflichen Gründen auf ihren Kinderwunsch verzichten und wartet nur darauf, dass Schwarz-Gelb bei der nächsten Wahl abgewählt wird?
Aber ganz im Ernst: wie und wann bekommt eine Ministerin ein Kind und wie managt sie Geburt und Elternzeit?
AnJu
25. Oktober 2010 um 13:06 Uhr
Genau! Das habe ich auch schon mal gedacht. Die soll doch mal vormachen, wie das funktioniert! Außerdem hätte es wirklich was. Ich glaube nicht, dass im Bundestag bisher viele Schwangerenbäuche gesehen wurden. Das hätte dann so denn „hallo, es gibt sie wirklich, die erfolgreichen Frauen, die Kinder kriegen!“ und würde vielleicht helfen nicht nur zu labern.
Ich vermute allerdings, dass sie das Kinderkriegen verschiebt. Kinder kriegen mit Mitte dreißig oder später ist doch heutzutage völlig normal und bei Frauen, die eine Karriere planen auch durchaus gewollt.
Petra
25. Oktober 2010 um 13:39 Uhr
@Anju: „später Kinder kriegen“: solche Frauen kenne ich leider mehrere, bei denen es dann mit der geplanten Schwangerschaft mit 40 nicht mehr geklappt hat, dann scheitert die Beziehung, weil der Mann die Fokusierung aufs Kinderkriegen nicht nachvollziehen kann und der Kinderkriegezwang wird zu Neurose und später zum „ich bin nichts wert, ich kann noch nicht einmal Kinder kriegen!“ Ich stelle mir das sehr schwierig vor damit dann umzugehen.
AnJu
25. Oktober 2010 um 13:55 Uhr
Ja, manchmal bin ich doch froh, dass wir ungeplant „schon“ mit 28 Eltern geworden sind. Wenn man schon ein Kind hat, macht man sich bei der Planung des nächsten nicht mehr soviel Gedanken, ob jetzt „der richtige Zeitpunkt“ ist.
AnJu
25. Oktober 2010 um 14:25 Uhr
Ach quatsch, darüber bin ich immer froh!
Sylvia
25. Oktober 2010 um 14:49 Uhr
Wo ein Wille ist….. ;-)
Wäre es nicht wunderbar, wenn sie nicht nur ein Kind bekommen, sondern tatsächlich den Mutterschutz vor und nach der Geburt durchziehen würde ? Und danach ein Jahr Elternzeit (*), anschließend eine Teilzeitstelle ?
Nenn mich naiv, aber ich bin fest davon überzeugt, dass man das organisieren könnte. Es wäre ein wirklich riesiger Schritt in Sachen Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
(*) Das mit der Elternzeit ist mir wirklich wichtig. Die wenigen Politikerinnen, die im Amt ein Kind bekommen haben, haben bisher immer nur vorgespielt, dass man quasi nahtlos vom Kreißsaal an den Schreibtisch zurückhüpfen kann (wie hieß bloß diese Französin, die wenige Tage nach einem Kaiserschnitt wieder arbeitete *grübel*), oder dass man drei Kinder irgendwie bekommt, diese einen aber üüüüüberhaupt nicht beanspruchen, wenn man sie nur intelligent outsourct (Silvana Koch-Mehrin – die nervt mich nämlich).
Sylvia
25. Oktober 2010 um 14:51 Uhr
@ AnJu: Wir sind auch wahnsinnig froh, dass unsere älteste Tochter uns die Frage nach dem scheinbar idealen Zeitpunkt abgenommen hat – ich war auch 28, und im nachhinein war es prima so :-)
trampelpfade
26. Oktober 2010 um 09:14 Uhr
Die Ministerin sollte aber unter wirklich realen Bedingungen ihr Kind bekommen und keine Kindermädchen und Aupairs hinter sich herziehen wie einen Rattenschwanz. Mich würde nämlich zu sehr interessieren, wie ihre so „verständnisvollen“ Kollegen schauen würden, wenn sie mal kurz zum Stillen raus muss, oder Termine abgesagt werden müssen wegen Windpocken…..
Ich bin übrigens auch froh, dass der Große dann gekommen ist, als er wollte und nicht als er geplant war. Ich war allerdings erst 24 Jahre alt. Ist aber trotzdem gut so.
Mella
Kirsten
27. Oktober 2010 um 22:05 Uhr
Andrea Nahles ist doch grad schwanger. Mal sehen, wie es bei ihr läuft. Bin gespannt, wie das klappt und wie sie weiter macht.
Egal ob unter „normalen“ Umständen oder mit Kindermädchen, Au Pair und Co: Ich in über jede Frau in sichtbarer und guter Position froh, die ein Kind kriegt, sind nämlich meiner Meinung nach immer noch viel zu wenige (außer den Stars und Sternchen, ich mein echte Arbeit :-).
Die Französin war übrigens Rachida Dati. Und hier hat der Spiegel-Online mal alle bekannten schwangeren Politikerinnen aufgeführt (falls Links hier erlaubt sind): http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,712641,00.html
Petra
28. Oktober 2010 um 09:00 Uhr
@Kirsten: herzlich Willkommen! Andrea Nahles ist schwanger? Oh, da wird es sicherlich genügend Kollegen geben, die ihr eine lange Elternzeit wünschen :-) Ich bin auch über jede Frau froh, die ein Kind bekommt, aber nicht um den Preis des Vorzeige- und AbschiebeKindes. Wer in herausgehobener Position nur ein Kind bekommt, um zu zeigen: „guck mal, das kann ich auch noch, ich bin gar kein Mann, ich ziehe mich nur so an…“, damit kann ich mich nicht anfreunden.
Kirsten
1. November 2010 um 23:13 Uhr
Hmm. Und die Väter? Ich kenn so viele, die ihre Kinder unter der Woche höchstens schlafend sehen – haben die alle die Kinder aus Prestigegründen gekriegt oder hat die Frau so sehr drauf gedrängt …
Nenn mich eine hoffnungslose Romantikerin, aber ich hoffe immer, dass jedes Kind gewünscht und geliebt ist – auch bei Erziehungsmodellen, die ich mir für mich und meine Familie nicht vorstellen könnte.
AnJu
8. November 2010 um 16:35 Uhr
„Sogar ein Wickeltisch soll angeblich in der SPD-Zentrale eingerichtet werden, damit Nahles ihr Neugeborenes so oft wie möglich ins Büro mitnehmen kann.“ Ich schmeiß mich weg. Als wenn ein Wickeltisch das einzige wäre, was ein Neugeborenes braucht. Mal wieder die verklärte Vorstellung von Nochnichtmüttern, darüber wie das dann mit Kind so ist.
Petra
11. November 2010 um 10:38 Uhr
@AnJu: Ein Wickeltisch? Das ist wirklich das erste, an was ich denken würde und direkt danach an einen heizstrahler :-) nur gut, dass man mit Kindern schneller Erfahrungen macht als man gucken kann, so wird auch Frau Nahles irgendwie ihren Weg finden.
AnJu
19. Januar 2011 um 14:32 Uhr
http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,740250,00.html Jetzt werden wir es sehen.