Gestern auf dem Elternabend:
Mutter: „Oh je, bald sind ja schon wieder Herbstferien, oh nein, zwei Wochen lang die Kinder zu Hause, was machen wir da bloß?“
Vater: „Da kann man ja nur wegfahren, was macht man sonst die ganze Zeit zu Hause?“

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Ich fand diesen Dialog traurig. Die Eltern wissen nicht, was sie zu Hause mit den Kindern anfangen sollen. Der einzige Ausweg scheint Aktionismus und Fremdbespielung zu sein.

Zwei Wochen die Kinder zu Hause, keine Schule, keine morgendliche Hektik: für mich eine wunderbare Vorstellung.
Sicherlich hat der normale Arbeitnehmer nicht soviele Urlaubstage, dass er die gesamten Ferien mit seinen Kindern verbringen kann.
Sicherlich kann der Selbständige nicht alle Termine um die Ferien herumlegen.
Aber man kann morgens etwas später anfangen, man kann sich mit dem Partner die Urlaubstage aufteilen, so dass in jeder Woche ein Elternteil zu Hause ist. Man kann seine Gleitzeit geschickt ausnutzen, man kann einen Überstundentag einbauen oder als Selbständiger auch mal wieder nachts arbeiten.

Ich glaube, man kann unendlich Energien freisetzen, wenn man unbedingt seine Kinder in den Ferien zu Hause haben möchte. Und es fällt einem doch auch jeden Tag eine Beschäftigung ein. Außerdem beschäftigen die Kinder sich doch auch alleine, wenn man ihnen die Zeit dazu einräumt. Auch Langeweile ist manchmal sehr erholsam.

Warum immer diese Angst vor dem längeren Zusammensein mit seinen eigenen Kindern?