Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
Gestern auf dem Elternabend:
Mutter: „Oh je, bald sind ja schon wieder Herbstferien, oh nein, zwei Wochen lang die Kinder zu Hause, was machen wir da bloß?“
Vater: „Da kann man ja nur wegfahren, was macht man sonst die ganze Zeit zu Hause?“
photo credit: andi.vs.zf
Ich fand diesen Dialog traurig. Die Eltern wissen nicht, was sie zu Hause mit den Kindern anfangen sollen. Der einzige Ausweg scheint Aktionismus und Fremdbespielung zu sein.
Zwei Wochen die Kinder zu Hause, keine Schule, keine morgendliche Hektik: für mich eine wunderbare Vorstellung.
Sicherlich hat der normale Arbeitnehmer nicht soviele Urlaubstage, dass er die gesamten Ferien mit seinen Kindern verbringen kann.
Sicherlich kann der Selbständige nicht alle Termine um die Ferien herumlegen.
Aber man kann morgens etwas später anfangen, man kann sich mit dem Partner die Urlaubstage aufteilen, so dass in jeder Woche ein Elternteil zu Hause ist. Man kann seine Gleitzeit geschickt ausnutzen, man kann einen Überstundentag einbauen oder als Selbständiger auch mal wieder nachts arbeiten.
Ich glaube, man kann unendlich Energien freisetzen, wenn man unbedingt seine Kinder in den Ferien zu Hause haben möchte. Und es fällt einem doch auch jeden Tag eine Beschäftigung ein. Außerdem beschäftigen die Kinder sich doch auch alleine, wenn man ihnen die Zeit dazu einräumt. Auch Langeweile ist manchmal sehr erholsam.
Warum immer diese Angst vor dem längeren Zusammensein mit seinen eigenen Kindern?
ramona
9. September 2010 um 14:45 Uhr
ich glaube, weil nicht jeder so viele kinder hat, daß sie sich miteinander beschäftigen. und dann rückt ganz schnell der erwachsene als bespaßung in den vordergrund. kennen die ja nicht anders. ich geniesse die zeit auch, wenn ich morgens nicht raus muss zur schule. aber ich gebe zu, gleichzeitig bleibt auch viel arbeit liegen. ich kann nachts nicht arbeiten.
trampelpfade
10. September 2010 um 10:42 Uhr
Also zwei Kinder können sich auch gut miteinander beschäftigen, neben streiten spielen sie auch.
Meine zwei sind jetzt nach 6 Wochen Ferien (heute in Bayern letztes Ferienwochenende) gerade dabei mit abgeschnittenen Ästen aus dem Garten einen Besen zu bauen.
Ich finde es auch traurig, dass immer nur Fremdbespaßung sein muss. Entweder durch technisches Spielgerät, Fernseher oder Urlaub.
Es geht auch wirklich anders!
Ach ja, ich sitze jetzt am Küchentisch und Arbeite, für die Kinder bin ich ansprechbar, aber sie beschäftigen sich auch alleine. Schwierige Sachen verschiebe ich auf die Zeit nach den Ferien.
Petra
10. September 2010 um 10:54 Uhr
@trampfepfade: ah, Du sitzt im Homeoffice :-) Viel Spaß!
trampelpfade
10. September 2010 um 10:59 Uhr
Ja, hat einige Vorteile und mein Mann ist mein bester Kunde :-)
Aber es ist sicher nicht für jeden so einfach, doch bei uns gibt es auch tolle Ferienaktionen. Da muss man nicht immer wegfahren.
P.S. Wir haben nur im November eine Woche Herbstferien.
Lia
10. September 2010 um 11:35 Uhr
Herbstferien gabs bei uns bisher nicht, wir haben ja sehr lange Sommerferien. Aber gibt es in Deutschland keine Ferienbetreuung in Schulen und/oder Horten?
Bei uns hat man normalerweise die Möglichkeit, die Kinder gut unterzubringen, weil man ja selbst selten mehr als fünf Wochen Urlaub hat. Das ginge sich ja auch mit aufteilen nicht aus, vor allem, wenn man vielleicht auch noch gemeinsam als Familie Urlaub machen möchte. Nicht jeder hat die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten.
Im übrigen verstehe ich ebenfalls die Eltern nicht, die wegen der Ferien rumjammern und froh sind, wenn die Schule wieder anfängt. Ich genieße die Zeit mit Kind und finde Ferienzeiten einfach so viel stressfreier. Da hat man doch endlich mal Zeit für all die Dinge, die sonst viel zu kurz kommen.
joluva
16. September 2010 um 12:50 Uhr
Sie sprechen mir aus der Seele!
Wovor fahren die Leute eigentlich dauernd weg?
Petra
16. September 2010 um 13:26 Uhr
@Joluva: Und ich dachte schon, ich setze mich damit völlig in die Nesseln….
Isla
2. Oktober 2010 um 22:37 Uhr
Schöner Post. Schön, dass auch andere so denken und dass es noch Familien gibt, die ihre gemeinsame Zeit genießen.
Es gibt doch immer etwas zu tun – man muss die Kinder einfach mal machen lassen. :-)
Und Tagesausflüge sind auch etwas schönes. Wir waren vor kurzem in einer Vogelstation, die direkt im Wald lag. Wunderschön – und so interessant für die Kinder (und mich auch!) :-)