Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
Berufstätige Mütter muten sich zuviel zu.
photo credit: julie.froo
Berufstätige Mütter wollen es allen recht machen und sich selbst am meisten.
Berufstätige Mütter glauben, sie könnten die eierlegendeWollmichSau zum Leben erwecken
Berufstätige Mütter setzen sich zu hohe Ziele
Berufstätige Mütter leiden häufig unter einem permanent schlechten Gewissen.
Berufstätige Mütter gönnen sich kaum freie Zeit
Berufstätige Mütter scheitern an ihren eigenen überhöhten Ansprüchen.
Berufstätige Mütter sind hochgradig multitaskingfähig
Berufstätige Mütter können beim Telefonieren kochen und den Kinderpopo abwischen
Berufstätige Mütter sind nicht zu beneiden.
AnJu
31. August 2010 um 12:02 Uhr
Wenn man das schlechte Gewissen ausschaltet, dann fallen gleich die meisten negativen der genannten Punkte weg. Ich hab kein schlechtes Gewissen (der Papa ist ja daheim), sondern Sehnsucht. Aber deshalb hab ich keine überhöhten Ansprüche, keine zu hohen Ziele, will es nicht allen recht machen und mute mir nicht zuviel zu (ich hab allerdings erst ein Kind). Und beim Telefonieren andere Sachen machen konnte ich auch schon ohne Kind ;-)
Das mit der freien Zeit stimmt vielleicht. Allerdings kommt es da drauf an, wie man freie Zeit definiert. Man hat eben freie Zeit mit Kind(ern) und nicht allein. Zeit für sich alleine, die ist selten. Ich war im Juli drei Tage ohne Kind in Portugal. Morgens bin ich alleine am Strand lang gelaufen, nur so für mich. Da ist mir aufgefallen, wie selten sowas ist und wie schön.
Ich glaube so manche Mutter, die mit einem Säugling den ganzen Tag alleine ist, weil der Papa 12 Stunden arbeitet, beneidet die berufstätigen Mütter.
Petra
31. August 2010 um 12:33 Uhr
@Anju: Hut ab! Du wirst nicht zerrissen zwischen den Arbeitsdingen, an die Du auch zu Hause denkst, obwohl Du jetzt eigentlich was mit den Kindern machen willst? Du wirst nicht zerrissen von einem perfektionswahn, der sowohl die Arbeit 100% erledigen will als auch eine gute Mutter sein will? Du ärgerst Dich nicht über deine ungerechte schlechte Laune, die du an den Kinder auslässt, obwohl sie von der Arbeit verursacht wurde….?
AnJu
31. August 2010 um 12:36 Uhr
Bisher nicht, aber wer weiß ob sich das noch ändert.
Petra
31. August 2010 um 13:03 Uhr
@AnJu: Ich wünsche Dir sehr, dass es so bleibt…..Für mich bleibt die betrübte Erkenntnis, dass man wieder mal nichts verallgemeinern kann :-)
bats
31. August 2010 um 18:46 Uhr
manchmal wär ich lieber daheim und „nur“ hausfrau und mutter…aber wie soll ich dann unseren lebensunterhalt finanzieren…von arbeit aus spass oder ehrgeiz kann ich leider nicht reden…
Schussel
31. August 2010 um 20:45 Uhr
Mir geht es ähnlich wie AnJu – ich würde das meiste davon nicht unterschreiben. Ich habe meistens realistische Ansprüche an das, was ich schaffen kann (manchmal muss ich meinen Chef daran erinnern, aber das passt schon..) Ich nehme mir freie Zeit und bekomme die auch ausdrücklich vom Mann, abends und an Wochenenden. Ich habe kein schlechtes Gewissen, warum denn? Mein Kind ist beim Papa, warum soll das schlecht sein (solange er sich nicht dagegen wehrt)?
Am ehesten trifft wohl noch das mit der eierlegenden Wollmilchsau zu. Aber so war ich schon immer, auch vor der Mutterzeit.
Ich glaube, wenn ich mich so fühlen würde, so permanent unter Druck und mit schlechtem Gewissen, dann wäre es höchste Zeit, etwas an der Situation zu ändern – bei uns jedenfalls. Wir haben aus gutem Grund nur zwei Halbzeitjobs, weil wir befürchten, dass es sonst zuviel Druck wird. Auch wenn das natürlich Geld kostet. Und wir sind beide sehr froh, dass jeder von uns so viel Zeit mit unserem Kind hat, da müssen wir in den 20 Jobstunden dieser Zeit nicht hinterherrennen. Nein, alles in allem finde ich das gerade ganz prima, diesen Wechsel aus Arbeit und Familie bei uns.
Lia
1. September 2010 um 12:04 Uhr
Doch, ich kenne dieses zerrisssene Gefühl und auch den Versuch, überall Höchstleistungen zu bringen. Dabei ist das im Grunde von vorne herein zum Scheitern verurteilt. Man ist schließlich nur ein Mensch und wenn man sich zwischen Kind und Arbeit aufteilt, kann man überall nur die Hälfte leisten. Oder eine Hälfte leidet darunter bei dem Versuch, der anderen mehr als die 50% zu gönnen.
Ich war lange genug alleinerziehend, dass ich meine Lehren gezogen habe. Entweder macht man Abstriche oder man verausgabt sich irgendwann völlig. Mich wundert es nicht, dass gerade so viele Frauen von Burn Out betroffen sind. Wo man die Abstriche macht, muss eh jede selbst entscheiden.
Freie Zeit (also Zeit nur für mich) ist absolute Mangelware, wobei ich das nicht ganz so schlimm finde. Ich mag es, mit meiner Familie zusammen zu sein. Ich genieße die gemeinsamen Stunden, grad weil ich berufsbedingt ja sowieso wenig Zeit übrig habe.
Neben dem Telefonieren noch andere Dinge tun – das machen doch alle. Solange es telefonierende Autofahrer gibt, scheint das keine besondere Leistung zu sein. Ich weiß nicht, ob heute nicht überhaupt die Menschen sehr viel multitaskingfähiger sind als früher einfach weil das überall von einem verlangt wird?