Alle Welt spricht über den Businessplan:

die einen möchten ihn am liebsten fertig kaufen, die anderen verleihen kein Geld ohne ihn, die nächsten leiten aus der Seitenanzahl die Qualität ab, die vierten scheitern bereits an seiner Erstellung und die fünften heften ihn stolz ab.

Cigar and matches
Creative Commons License photo credit: mradisoglou

Allen ist eigen, dass sie den Businessplan sehr wichtig nehmen und die Fertigstellung eines Businessplans bereits als Firmenerfolg verbuchen.

Doch der Businessplan ist nur der Anfang des unternehmerischen Tuns. Der Schritt danach ist der viel schwierigere, denn man muss die wohl formulierten Ideen in die Praxis umsetzen.

Plötzlich werden die eigenen Ideen meßbar an Umsatz und Gewinn.

Plötzlich werden die eigenen Innovationen meßbar an Kundennachfrage und Besucherzahlen.

Plötzlich leben die eigenen Liquiditätspläne und verzerren die Wirklichkeit.

1. Risiko: unüberlegtes Abweichen vom Businessplan!

Natürlich darf man vom Businessplan abweichen. Allerdings sollte das gut überlegt sein und nicht direkt am zweiten Tag mit schlechen Umsatzzahlen geschehen. Aber natürlich ist es sinnvoll z.B. andere als im Businessplan beschriebene Marketingmaßnahmen anzuwenden, wenn die benannten sich als zu teuer oder nicht zielorientiert erweisen.

2. Risiko: Ziele nicht gewissenhaft umsetzen!

Nach einer Firmengründung gibt es zwei Extreme: die einen legen die Füße hoch und sonnen sich erstmal in ihrem vermeintlichen Erfolg. Die anderen verfallen in Hyperaktivität und versuchen tausend Dinge gleichzeitig. Beides ist aus meiner Sicht falsch. Wichtig ist einen Schritt nach dem anderen zu machen und nicht auf den schnellen Erfolg zu schielen, der ist nämlich selten nachhaltig und führt in die falsche Richtung.

3. Risiko: tägliche Umsatzzahlen überinterpretieren!

Nur weil man selber seit Wochen nichts anderes gemacht hat als über die eigene Firmenidee nachzudenken und ein Produkt/Dienstleistung zu entwickeln, gilt diese Fokusierung nicht für die potentiellen Kunden. Selten hat die Welt nur auf diese eine Idee gewartet. Also darf man den Unternehmensbeginn ruhig angehen lassen und darf sich nicht aus dem Konzept bringen lassen. Erste Analysen machen frühestens nach einem hlaben Jahr Sinn!

4. Risiko: mehr Mitarbeiter als notwendig einstellen!

Ich kann verstehen, wenn man sich als toller Hecht fühlt, weil man jetzt geschäftsführender Gesellschafter einer 1-Mann GmbH geworden ist. Aber das darf einen nicht übermütig machen. Zu Beginn ist es wichtig die Fixkosten gering zu halten, um umsatzschwache Anfangszeiten gelassen zu überbrücken.

5. Risiko: Zigarren aus Havanna einfliegen lassen!

Das Scheitern trotz guter Ideen im Businessplan ist vorprogrammiert, wenn man nicht solide bleibt. Das gilt für die Idee wie auch für die Ausgaben. Die ersten Einnahmen dienen ersteinmal der Firma, und dann erst dem Unternehmer. Anders als Vorstandsvorsitzende, die nur Arbeitnehmer sind, bekommt der Unternehmer seine finanziellen Fehler schmerzhaft zu spüren und muss sich besonders zu Beginn bemühen, seine eigenen Ansprüche hinten an zu stellen.