Manchmal ist es Fluch und Segen zugleich, das Büro im Haus zu haben.

Webstuhl
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Besonders wenn Ferien sind.
Aus ist es mit der Ruhe und dem konzentrierten Arbeiten, die Unternehmerin muss nun auch in den Morgenstunden das Haus teilen.

* Solange die Bürotür zu ist, wird dieses Refugium akzeptiert, aber zum Teekochen muss sich die Unternehmerin schon in die Küche schleichen, unter sich gucken und demontrativ nicht ansprechbar sein.

* Solange ein Telefon am Ohr gehalten wird, wird diese Tätigkeit akzeptiert, aber sobald die Unternehmerin auflegt, ist die ansprechfreie Zone durchbrochen und die Unternehmerin scheint sich in Luft aufzulösen und wie durch ein Wunder zur Erzieherin oder zur Putzfrau oder zur Krankenschschwester zu mutieren.

* Solange am Notebook hörbar getippt wird, wird diese Tätigkeit weitestgehend akzeptiert, aber sobald auch nur eine kleine Denkpause den Schreibfluss unterbricht, ist der Schutzbereich aufgehoben und die Unternehmerin wird zum Freiwild.

Einerseits nerven mich diese Unterbrechungen, nerven mich die sich anschleichenden Kinder, nerven mich die betont wartenden Kinder.
Andererseits befruchtet es enorm den Arbeitsprozess.

Aktuell muss ich Kordel an Plastikboote binden und miteinander verhedderte Boote voneinander trennen. Dabei kommt mir die erhellende Idee wie ich einen verhedderten Patientenaufnahmeprozess lösen könnte, wie ich den Prozess in kleine Abschnitte teilen könnte, die ich dann Stück für Stück löse und wo ich auch mal schmerzhaft unlösbare Stücke rausschneide.
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Ja, so könnte es gehen.
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Wenn mich jetzt niemand stört, ist mein Konzept in einer Stunde fertig!