Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
Typische Szene aus einem Bewerbungsgespräch:
Arbeitgeber: „Und was haben Sie in den letzten drei Jahren gemacht?“
SIE: „Gar nichts, ich war zu Hause.“
Diese Antwort ist der Tod.
Warum stellen Frauen in Bewerbungsgesprächen ihr Licht derart unter den Scheffel?
Ich denke es wird Zeit, dass Frauen, die einige Zeit ihre Arbeitskraft in den Dienst ihres Kindes und der Familie gestellt haben , diese Leistung
1. adäquat formulieren
2. sich selber eine Art Arbeitszeugnis dafür ausstellen
Egal wieviele Kinder betreut werden, egal wie groß die Familie ist, während der Zeit zuhause übernimmt jede Frau die Leitung des Familienunternehmens.
Diese Führungsposition gilt es nun passend für die Arbeitswelt zu übersetzen und positiv zu formulieren, dabei aber nicht zu übertreiben.
1. Ich liebe die Herausforderung.
2. Ich achte nicht auf einen 8-StundenTag und arbeite auch am Wochenende
3. Ich koordiniere Termine unter Berücksichtigung unvorhersehbarer Ereignisse.
4. Ich erarbeite eine Ablauforganisation unter erschwerten Bedingungen.
5. Ich leite erfolgreich Moderationen zwischen Menschen mit absolut widerstreitender Anforderungen
6. Ich bin geübt darin, spontane, fast unmöglich erscheinende Lösungen zu erarbeiten und schnellstmöglich umzusetzen
7. Ich etabliere sehr erfolgreich kurzsfristige work arounds.
8. Ich arbeite erfolgreich gleichzeitig an verschiedenen Projekten ohne den jeweiligen Projektfocus aus den Augen zu verlieren.
9. Ich nutze die Möglichkeiten der Meditation, um fast rund um die Uhr dem Arbeitgeber zur Verfügung zu stehen.
10. Ich stelle mich selbst selbstverständlich in den Hintergrund, wenn es dem Projekterfolg dient.
11. Ich bin anspruchslos was meine Arbeitsbedingungen angeht und benötige kein eigenes Büro.
Und
12. Ich bin hoch motiviert und engagiert, denn ich leite bereits ein kleines Familienunternehmen und traue mir trotzdem zu, einen weiteren Job anzunehmen.
Ich denke, kein einziger Punkt aus dieser Liste ist gestrunzt oder übertrieben. Und es sind genau diese Anforderungen, die im Arbeitsleben benötigt werden. Ich kann nur empfehlen, diese Berufs- und Lebenserfahrung in jedem Bewerbungsgespräch positiv darzustellen.
Arbeit ist auch Arbeit, wenn sie nicht bezahlt wird!
cvs
1. Juni 2010 um 13:12 Uhr
All diese Punkte kann man unter dem schmissigen Begriff der „Elternkompetenzen“ zusammenfassen.
Bei meinem letzten (und erfolgreichen) Bewerbungsverfahren hatte ich auch auf der „dritten Seite“ den Begriff „Väterkompetenzen“ stehen. Kam gut an und war bestimmt ein Plastersteinchen meines persönlichen Weges des Erfolgs.
Folgende Punkte würde ich noch hinzufügen, auch wenn sie vielleicht schon enthalten sind:
– Stressresistenz
– ad hoc Lösungstrategien auf plötzlich veränderte Bedingungen erarbeiten und anwenden
Auf jeden Fall werden die speziellen Softskills der Eltern viel zu wenig erkannt, berücksichtigt und gewürdigt.
Aber es gibt sie doch die Arbeitgeber, die schon umgedacht haben…
Petra
1. Juni 2010 um 13:19 Uhr
@cvs: Stressresistenz finde ich schönes Wort, aber ich bin es nicht. Und ich beobachte auch viele Menschen, die es auch nicht sind: wenn ich vier quengelnde Kinder um mich habe, die einfach meine rationalen Argumente mißachten, dann baut sich Stress auf, der sich bei jedem anders äußert.
Micha
2. Juni 2010 um 09:47 Uhr
Danke für die Tipps, vielleicht kann ich die auch bald gebrauchen!
.-= Micha´s last blog ..Japan in Düsseldorf =-.
Palmenstrand
3. Juni 2010 um 18:27 Uhr
Kopiert und sollte ich jemals wieder auf Jobsuche sein, werde ich mir dieses Zeugnis mit Freuden ausstellen!!
Davon abgesehen wollte ich schon immer eine hochlöbliche Hausfrau sein :-D
.-= Palmenstrand´s last blog ..Na prima =-.
multiflora
9. Juli 2010 um 09:18 Uhr
Arbeitsleben… auf die Formulierung kommt es an und die fallen mir so schwer. Bisher! DANKE!