Ich weiss nicht, ob ich das BurnOutSyndrom hatte oder ob ich mich einfach nur überfordert gefühlt habe und Stress hatte, aber es war keine nette Zeit.

Diese Zeit möchte ich nicht nochmal erleben und habe mir daher selber Regeln auferlegt, die ich zwingend befolgen muss, weil mir sonst gleich schon wieder das Burnout den Nacken hochkriecht. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Meine Grundregel lautet: keine Hektik mehr aufkommen lassen und sich nicht mehr unter Druck setzen…

Regel1: ich erledige eine wichtige Aufgabe nach der anderen. Früher habe ich drei Dinge gleichzeitg gemacht und keines davon richtig, was mich wieder unter Druck gesetzt hat, weil keines der drei Dinge fertig geworden ist. Da erlege ich mir mehr Diziplin heute auf.

Regel2: ich lasse zwischen jedem Termin eine halbe Stunde Zeit. Früher habe ich die Termine nahtlos vereinbart, was zwangsläufig zu Überschneidungen führte, weil der erste Termin nicht pünktlich fertig war. Schon war der Zeitdruck da und verursachte Probleme, die nicht zu lösen waren, denn die Kinder mußten zwingend von der Schule abgeholt werden, obwohl die Telefonkonferenz noch nicht beendet war. Heute verplane ich den Tag großzügiger und schaffe erstaunlicherweise mehr als früher.

Regel3: Der Haushalt hat keine Priorität mehr. Früher kam ich abends spät nach Hause und habe sofort, noch im Mantel, angefangen aufzuräumen. Doch Aufräumen ist nicht wichtig: Begrüßung ist wichtig, die Erlebnisse aus Schule und Kindergarten sind wichtig, das Abendessen ist wichtig. Das war und ist auch heute noch ein schwieriger Lernprozess für mich, da ich mich in Unordnung nicht wohlfühle. Aber die Verlagerung der Priorität tut gut.

Regel4: Es gibt eine feste Wochentagsplanung. Früher habe ich alles an allen Tagen gemacht, was nicht leistbar ist und zu einem wilden Durcheinander in meinem Kopf geführt hat. Heute gibt es einen festen Wochentagsplan, von dem ich nicht abweiche, komme was da wolle.

Montags ist Kundentag im Büro mit Hausarbeitsverbot und Buchhaltungsverbot
Dienstags ist Kundentag
Mittwochs ist Kundentag
Donnerstags ist Kundentag
Freitagvormittag ist Wäschetag und Buchhaltungstag mit Kundenverbot
Freitagnachmittag ist Kindertag mit Verbot für alles andere (auch Handyverbot :-))
Samstags ist Kindertag
Sonntags ist Kindertag

Regel5: Ich trinke mehr.

Regel6: Ich lache mehr.

Statt frustig und schimpfend durch das Haus zu laufen, genieße ich mehr die lustigen Momente, setze mich auf die Treppe und kichere mit den Kindern erstmal eine Runde.

Regel7: Ich mache Dinge fertig, wenn ich sie einmal begonnen habe. Sei es die Wäsche, sei es die Buchhaltung, sei es der Projektbericht. Die halbfertigen Dinge bleiben in meinem Kopf haften und führen zu Chaos.

Das ist meine individuelle Liste, sicherlich gibt es noch viele andere Hilfsmittel, aber diese Regeln lassen sich alle ohne Psychiater umsetzen :-)