Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
Ich weiss nicht, ob ich das BurnOutSyndrom hatte oder ob ich mich einfach nur überfordert gefühlt habe und Stress hatte, aber es war keine nette Zeit.
Diese Zeit möchte ich nicht nochmal erleben und habe mir daher selber Regeln auferlegt, die ich zwingend befolgen muss, weil mir sonst gleich schon wieder das Burnout den Nacken hochkriecht. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Meine Grundregel lautet: keine Hektik mehr aufkommen lassen und sich nicht mehr unter Druck setzen…
Regel1: ich erledige eine wichtige Aufgabe nach der anderen. Früher habe ich drei Dinge gleichzeitg gemacht und keines davon richtig, was mich wieder unter Druck gesetzt hat, weil keines der drei Dinge fertig geworden ist. Da erlege ich mir mehr Diziplin heute auf.
Regel2: ich lasse zwischen jedem Termin eine halbe Stunde Zeit. Früher habe ich die Termine nahtlos vereinbart, was zwangsläufig zu Überschneidungen führte, weil der erste Termin nicht pünktlich fertig war. Schon war der Zeitdruck da und verursachte Probleme, die nicht zu lösen waren, denn die Kinder mußten zwingend von der Schule abgeholt werden, obwohl die Telefonkonferenz noch nicht beendet war. Heute verplane ich den Tag großzügiger und schaffe erstaunlicherweise mehr als früher.
Regel3: Der Haushalt hat keine Priorität mehr. Früher kam ich abends spät nach Hause und habe sofort, noch im Mantel, angefangen aufzuräumen. Doch Aufräumen ist nicht wichtig: Begrüßung ist wichtig, die Erlebnisse aus Schule und Kindergarten sind wichtig, das Abendessen ist wichtig. Das war und ist auch heute noch ein schwieriger Lernprozess für mich, da ich mich in Unordnung nicht wohlfühle. Aber die Verlagerung der Priorität tut gut.
Regel4: Es gibt eine feste Wochentagsplanung. Früher habe ich alles an allen Tagen gemacht, was nicht leistbar ist und zu einem wilden Durcheinander in meinem Kopf geführt hat. Heute gibt es einen festen Wochentagsplan, von dem ich nicht abweiche, komme was da wolle.
Montags ist Kundentag im Büro mit Hausarbeitsverbot und Buchhaltungsverbot
Dienstags ist Kundentag
Mittwochs ist Kundentag
Donnerstags ist Kundentag
Freitagvormittag ist Wäschetag und Buchhaltungstag mit Kundenverbot
Freitagnachmittag ist Kindertag mit Verbot für alles andere (auch Handyverbot :-))
Samstags ist Kindertag
Sonntags ist Kindertag
Regel5: Ich trinke mehr.
Regel6: Ich lache mehr.
Statt frustig und schimpfend durch das Haus zu laufen, genieße ich mehr die lustigen Momente, setze mich auf die Treppe und kichere mit den Kindern erstmal eine Runde.
Regel7: Ich mache Dinge fertig, wenn ich sie einmal begonnen habe. Sei es die Wäsche, sei es die Buchhaltung, sei es der Projektbericht. Die halbfertigen Dinge bleiben in meinem Kopf haften und führen zu Chaos.
Das ist meine individuelle Liste, sicherlich gibt es noch viele andere Hilfsmittel, aber diese Regeln lassen sich alle ohne Psychiater umsetzen :-)
ramona
25. Mai 2010 um 08:54 Uhr
Sehr inspirierend. Das ein oder andere von der Liste sollte ich mir auch zu Herzen nehmen.
.-= ramona´s last blog ..Pfingstcamp für alle =-.
Micha
25. Mai 2010 um 11:53 Uhr
Da hast du sehr wichtige Punkte zusammengstellt. Ich glaube auch, dass so eine Wochenplanung sehr hilfreich sein kann und wünsche dir, dass dich der Stress so schnell nicht mehr einholt.
.-= Micha´s last blog ..Genießen / enjoy =-.
Bonafilia
25. Mai 2010 um 19:34 Uhr
Regel Nr. 4 hab ich wieder abgeschafft und siehe da es geht mir besser damit, ohne To Do Liste erledige ich die Aufgabendes Tages besser als mit Liste….die Liste hemmte mich nur und ich sah vor lauter Arbeit nicht die einzelne Aufgabe!
Regel Nr. 5 ist sehr gesund
Regel Nr. 6 ist meine Lieblingsregel und die allerbeste überhaupt
Regel Nr. 7 …ja….aber manchmal muss man auch mal was liegen lassen können, denn mit etwas Abstand betrachtet ergeben sich auch auf einzelne Aufgaben neue Möglichkeiten der Fertigstellung!
…
Danke für deine sieben Regeln!
LG Bonafilia
.-= Bonafilia´s last blog ..Denke freundlich =-.
Cathleen
26. Mai 2010 um 13:17 Uhr
Das sind ja mal nette Denkanstöße. Ich finde deinen Wochenplan auch richtig klasse. Vor allem nicht nur zu sagen dann und dann mache ich nun immer das und das, sondern Verbote auszusprechen wie Handy und Hausarbeitsverbot. Das klingt dann gleich viel netter.
Das mit den halbfertigen Sachen sollte ich aber auch mal üben…
.-= Cathleen´s last blog ..Das erste Mal =-.
Martina
26. Mai 2010 um 21:13 Uhr
Ein Buch zum Thema fand ich sehr bewegend: Miriam Meckel, Brief an mein Leben. Natürlich auf die Autorin bezogen und nicht unbedingt allgemeingültig – aber doch wach rüttelnd, wo die „Fallen“ stehen könnten.
Alles Gute – und toi toi toi mit den Regeln!
.-= Martina´s last blog ..nur hier so?! =-.
Petra
26. Mai 2010 um 21:19 Uhr
Die Regeln sind sicherlich streng, aber nach dem BurnOut benötigte ich diese Strenge. Mit der Zeit lernt man auch wieder seine Freiheiten einzuschätzen und auszuleben. Wenn man aber zu früh mit den Freiheiten beginnt, dann ist die Gefahr des Rückfalls einfach sehr groß. Wenn ich zu starr lebe, verliere ich Raum für Kreativität. DAs ist mir schon klar, dass ist auch mit jedem tag der Genesung deutlicher spürbar. Es ist ein ewiger Lernprozess, aber dennoch halte ich bestimmte Regeln für den Rettungsring nach dem BurnOut.