Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
Vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verdienten in Deutschland im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich im Jahr 2008 durchschnittlich 41 509 Euro brutto.
Doch hier stößt die Durchschnittsberechnung als aussagekräftiges Informationsinstrument an ihre Grenzen:
der Durchschnittswert bildet sich aus einem Durchschnittseinkommen im Gastgewerbe von 23.504 EURO und dem Einkommen eines Durchschnittsdeutschen in der Versicherungsbranche in Höhe von 59.369 EUR.
Das ist doch der Wahnsinn: im Gastgewerbe arbeitet jemand Vollzeit, um Gäste zu erfreuen, muss jeden Tag ein freundliches Gesicht machen und darf sich kaum einen Fehler leisten für 23.000 EUR, das sind im Monat gut 2.000 EUR brutto.
Und es gibt Menschen, die das doppelte verdienen als Finanzdienstleister oder als Energieversorger oder als Kommunikationsanbieter.
Ist das gerecht?
Sylvia
1. März 2010 um 09:18 Uhr
Gehälter sind natürlich alles andere als gerecht. In der Regel verlangen Gutachter (mit denen habe ich ab und zu zu tun) um die 100 Euro pro Stunde, plus Mehrwertsteuer. Dafür haben sie natürlich studiert, tragen das unternehmerische Risiko als Selbständige und müssen davon natürlich Steuern und eine private Absicherung bezahlen.
Ich bin von diesem Stundensatz weit entfernt, aber selbst schuld – hätte ich mein Studium abgeschlossen, würde ich vielleicht auch mehr verdienen. Vielleicht, die wenigsten Mitabiturienten in meinem Jahrgang verdienen wirklich gut, wir sind viele, und wir befinden uns in der Wirtschaftskrise.
Die Frauen der Sozialstation um die Ecke, die ich sowohl morgens vor sieben als auch spät abends bei der Hundepinkelrunde treffe, verdienen weit, weit mehr, als sie wirklich verdienen. In der Realtität arbeiten sie sozusagen NIX, für deren Gehalt würde so mancher Manager nicht einmal aufstehen.
Die einfacheren Arbeiter bei dem recht großen (aber steuerlich und gewerkschaftlich optimal aufgesplitteten *kotz*) Arbeitgeber meines Mannes verdienen so wenig, dass eigentlich kein Mensch davon leben kann.
Ungerecht, keine Frage.
Wovon diese Menschen wirklich leben ? Das Zauberwort heißt „Familienzusammenhalt“. Wenn Generationen zusammenhalten, Großeltern in den eher goldenen Zeiten etwas erarbeitet haben, Wohnraum kostenlos zur Verfügung steht, die Kinderbetreuung durch die Großeltern abgedeckt wird, dann kommen diese Familien irgendwie durch. Die anderen haben Pech gehabt, und ich weiß wirklich nicht, wohin das noch führen soll….
.-= Sylvia´s last blog ..bfasdmzbhudesevwigs – ein Tipp =-.
Sylvia
1. März 2010 um 09:20 Uhr
Ich kaufe ein „für“ – die Frauen der Sozialstation arbeiten FÜR nix.
Sorry !
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Petra
1. März 2010 um 12:40 Uhr
Es gibt vieler solche Berufe mit „für nix“: Kindergärtnerin, Krankenschwester, Altenpflegerin. Ohne Ausbildung verdient man natürlich dort noch weniger als mit Ausbildung. Dann gibt es noch die Ausnutzerberufe: Assistent der Geschäftsleitung, Assistent in der Steuerberatung: das sind jobs mit Hinhaltetaktik, weil man z.B, die Anstellung benötigt, um überhaupt zur Steuerberaterprüfung zugelassen zu werden. Die Reinigungsfachkraft wird seit ihrer Umbenennung von Putzfrau auch immer schlechter bezahlt, hat die Beschönigung der Betitelung also gar nichts genützt. Demgegenüber scheint es aber Menschen auch im Angestelltenverhältnis zu geben, die deutlich mehr Geld verdienen. Und die haben auch nicht immer ein Studium. Da macht es einfach die branche.
Kathrin
1. März 2010 um 22:22 Uhr
Altenpflegerin ist aber alles andere als schlecht bezahlt! Jedenfalls sieht es erstmal so aus, wenn man allerding bedenkt, dass man sich den Rücken kaputtarbeitet und 12 Tage am Stück arbeitet…
Grüße aus England.
.-= Kathrin´s last blog ..Heute gesehen: =-.