In dem ich eine ganz tolle Idee habe:

casualty
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2 Jahre lang darf ich meine Angehörigen pflegen und bekomme dafür 75% meines letzten Gehaltes. Dannach muss ich dann weitere 2 Jahre Vollzeit arbeiten auch für nur 75% des Gehaltes.
Die Frau als Gefahr für mittelständische Arbeitgeber wächst also.
Erst ist sie potentiell schwangerschaftsgefährdet und dann, wenn die Schwangerschaftsgefahr endlich endet, ist sie potentiell altenpflegegefährdet.
Das wird sich auf das Einstellungsverhalten und auf die Höhe des Gehaltes auswirken, davon gehe ich sicher aus.

Interessant und durch wirklicher Realitätsnähe gezeichnet ist auch die Vierjahresfrist.
+ Was, wenn ich nach 2 Jahren nicht wieder arbeiten gehe? Dann guckt der Arbeitgeber aber ganz schön in die Röhre, weil ich meinen QuasigehaltsVorschuss nicht wieder abarbeiten kann. Muss ich dann meinen Vorschuss wieder zurückzahlen?
+ Was, wenn meine Eltern innerhalb der 2 Jahre nicht gestorben sind und auch nicht ins Heim abgeschoben werden können und ich gerne weiter pflegen möchte?
+ Was, wenn ich meiner Kündigung dadurch zuvorkomme, dass ich schnell mal zwei Jahre meine Eltern pflege, obwohl ich Altenpflege hasse und damit den Arbeitgeber zwinge, mich zwei weitere Jahre zu beschäftigen und zu bezahlen?
+ Was,wenn ich meine Eltern nur Pflege, um mir damit 2 Jahre lang den finanziellen Vorteil zu verschaffen, die Pflege dabei aber vernachlässige. Gibt es dann ein U-Heft für Pflegefälle wie bei den Kleinkindern?

Die Krankenhäuser stöhnen jetzt schon, weil die Dekubitusrate der zuHause unkundig Gepflegten drastisch steigen wird und sie Weihnachten und Ostern überlegt sein werden in der Inneren Abteilung.

Es ist aus meiner Sicht wieder mal der Versuch, Eigenverantwortung gesetzlich zu verordnen und im Sinne einer Milchmädchenrechnung Kosten aus der Pflegeversicherung auf die Arbeitgeber zu verlagern.

Bin gespannt, wann wir die ersten Alten in der Mülltonne finden und wann die erste AltenKlappe (analog zur Babyklappe) entsteht!