Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
Mir fällt immer mehr auf, dass der Müßiggang, die intellektuelle Freiheit durch eine pure Ergebnisorientiertheit ersetzt wird.
photo credit: Wonderlane
Kind1 liest einfach so aus Spaß: „Mußt Du das Buch für die Schule lesen?“
Kind2 liest einfach so aus Spaß: „Was bringt Dir das, dass Du jetzt liest?“
Kind3 knetet einfach so vor sich hin, völlig selbstvegessen: „Was wird das? Man kann das ja gar nicht erkennen!“
Kind4 spielt mit sich selbst Ball: „Welches Spiel ist das? Du hast ja gar keine richtigen Regeln!“
Jeder, der einfach nur mal so vor sich hin denkt, ist gleich ein Stubenhocker, ein Trödler, ein Verträumter.
Und diese Begriffe sind mittlerweile alle negativ besetzt.
Keine Termine für jedes Kind jeden Nachmittag? „Ja, und was machen Eure Kinder dann den ganzen Nachmittag und Abend?“
Kinder und auch Erwachsene brauchen doch Zeit, sich selbst zu entdecken. In der Kindheit nimmt man ihnen die Zeit, damit sie dann später sich die Selbstfindung teuer beim Coach zurückkaufen.
In der Kindheit nimmt man ihnen die Freiheit mit dem Versprechen einer besseren Zukunft, die dann vielleicht nie eintritt.
Mehr Träume und mehr Müßiggang: das würde selbst die Probleme im Gesundheitswesen lösen!
Micha
23. März 2010 um 10:43 Uhr
Wie wahr!!!
.-= Micha´s last blog .."Hand Wash Cold" =-.
ramona
23. März 2010 um 11:32 Uhr
Ja. So wahr. Dabei merke ich gerade immer wieder beim Basteln und Handarbeiten. Das Endprodukt ist nur sekundär. Ich brauche den prozess. Das Entstehen. Die Muße. Und es ist mein Ausgleich. Schön wäre wirklich, wenn immer mehr Menschen wieder zurückfinden. Und vorallem unseren Kindern diese Räume lassen. Hast du sehr schön geschrieben.
.-= ramona´s last blog ..Wochenende =-.
AnJu
23. März 2010 um 15:04 Uhr
Ja, ich hab auch schon von anderen gehört, dass sie es normal finden, dass Kinder 8 Stunden am Tag (zusätzlich zur Schule) beschäftigt sind. Wir sind zum Glück anders erzogen worden. Bei uns zuhause gab es z.B. Ton. Aber nur zum Spielen. Der wurde so gelagert, dass er nicht fest wurde. Zum Rummatschen und alles mögliche Bauen wurde er ausgepackt und hinterher wieder verpackt. Da wurde nichts aufgehoben.
Petra
23. März 2010 um 15:24 Uhr
Nach Rummatschen wäre mir jetzt auch.
Petra
23. März 2010 um 15:28 Uhr
Es ist so schwer gegen diese Ergebnisorientheit zu kämpfen. Die Kinder sind schon völlig infiltriert. Kind1 lernt nur noch schnell, was für die Schule notwendig ist (pures Ergebnis zählt) und dann schmeißt sie den Kram hin. Wißbegierde ist dahin. Kind2 (unser Wissenschaftler) fragte bei einer Sendung über einen Professor für BioTechnik: „Warum forscht der das? Warum baut der eine rollende Spinne nach? Was soll das bringen?“ Da könnte ich schreien. Da hilft der ganze Lehm und Knete und Lesen aus den ‚Kindertagen‘ gar nichts mehr….