Viele Menschen sind unglücklich mit ihrem Job. Er füllt sie nicht aus, er entspricht nicht ihren Interessen, er deckt nicht ihre Fähigkeiten ab oder er ist zu stupide. Doch welcher Beruf ist der Richtige?

langeweile
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Leider erlebe ich viel zu oft, dass der Job gar nicht mehr so schlimm ist, wenn man den Leuten mehr Geld anbietet. Plötzlich sind die Überstunden erträglich, plötzlich kann das Kind doch zu Hause noch ein bißchen warten, plötzlich bietet das Aufgabengebiet doch interessante Aspekte. Plötzlich paßt der Beruf doch zu den eigenen Bedürfnissen.

Leider erlebe ich viel zu oft, dass man den Job leicht den Bedürfnissen des Mitarbeiters anpassen kann, wenn der Mitarbeiter nur mal offen sagen würde, welche Schwerpunkte er denn gerne bearbeiten möchte.

Aber wenn man denn nun wirklich unglücklich ist, wie findet man denn dann den passenden Beruf?

Die folgenden Fragen sollen Sie leiten, um die richtige Berufssparte für Sie zu erkennen. Voraussetzung ist, dass Sie mit den Antworten ehrlich sind. Nicht jeder, der gerne malt, kann ein Webdesigner werden und nicht jeder, der WORD bedienen kann, kann einen Bestseller schreiben. Nicht jeder, der mal Babysitter war ist zur Kindergärtnerin geeignet und nicht jeder, der mal einer OMA über die Straße geholfen hat, fühlt sich in der Altenpflege wohl.

1. Sind Sie bereit Überstunden zu machen?

Falls nein, dann scheiden alle Berufe für Sie aus, bei denen man nicht zu einer festen Zeit den Griffel fallen lassen kann. Also alle Berufe, bei denen man anderen Menschen dient. Wenn es fünf Uhr ist, dann kann man nicht einfach den Fön fallen lassen und die Kundin sich selbst überlassen, dann muss man die ältere Patientin noch zu Ende füttern, dann kann man nicht einfach aus dem OP-Saal rennen, dann kann man nicht einfach den SupportTelefonhörer auflegen. Wenn man gesicherte Arbeitszeiten haben möchte, dann sollte man sich einen Beruf suchen, bei dem man keinen Kontakt zu fordernden Mitmenschen hat.

2. Sind Sie bereit, sich einer Teammeinung unterzuordnen?

Wenn nein, dann wäre es besser, Sie suchen sich einen Beruf, wo Sie eigenständig ihre Arbeitsabläufe organisieren können und Ihre Arbeitsergebnisse auch selbst verantworten müssen.

3. Sind Sie höflich?

Wenn Sie nicht die notwendigen Umgangsformen besitzen, dann sollten Sie keinen Beruf wählen,  bei dem Sie vom Wohlwollen Ihrer Kunden im direkten Kontakt abhängen. Besser Sie suchen sich einen technischen Beruf oder einen Verwaltungsberuf, bei dem Sie zwar mit Vorgängen, aber nicht mit Menschen zu tun haben.

4. Können Sie kreativ sein?

Damit meine ich, ob Sie um die Ecke denken können und über den Tellerrand gucken können. Wenn nein, dann sollten Sie keinen Beruf wählen, in dem man in Brainstomringsitzungen von Ihnen neue Ideen erwartet. Alle Berufe mit ‚Design‘ im Namen sowie beratende Berufe sollten Sie ausschließen.

5. Können Sie sich in andere Menschen hineinversetzen?

Wenn nein, dann sollten Sie keinen Beruf wählen, wo Sie andere Menschen treffen und diese Menschen von Ihnen abhängig sind. Also Kindergärtnerin, Pflegeberufe, beratende Berufe, Callcenter, Kommunikationswissenschaft scheiden für Sie aus. Besser wählen Sie einen Beruf, bei dem Sie sich z.B. als Netzwerktechniker im Keller des Kunden vergraben können und keine Meetings leiten müssen.

6. Können Sie überzeugen?

Wenn ja, dann sollten Sie einen beratenden Beruf wählen oder in die Hotelbranche gehen. Sie sollten einen Beruf wählen, der Teamfähigkeit fordert und der auf verbaler Kompetenz beruht.

7. Lieben Sie Regen?

Wenn nein, dann sollten Sie jeden Beruf vermeiden, der von Ihnen fordert, dass Sie sich auch mal draußen aufhalten. Also keine Berufe mit Kindern, keine Gartengestaltung, kein Ingenieur für Straßenbau.

8. Können Sie abstrahieren?

Wenn nein, dann sollten Sie auf ein Studium verzichten und sich lieber dazu bekennen, dass Sie gerne handwerklich arbeiten, dass Sie gerne sehen, was Sie mit Ihren Händen produzieren, dass Sie anfassen müssen, was Sie bearbeiten. Jeder Job, der Sie mit unmenschlichen Vorgängen an anonymen Computern arbeiten läßt würde Sie unglücklich machen.

9. Können Sie NEIN sagen?

Wenn nein, dann scheiden alle Berufe aus, bei denen Mitarbeitermangel herrscht und alle Firmen, die Personal reduziert haben in letzter Zeit. Denn wenn Sie nicht NEIN sagen können, wird man Ihnen ohne Ende Arbeit aufhalsen, wird Sie ausnutzen, wird Ihnen Überstunden aufzwingen. Also keine Pflegeberufe, keine Gastronomie, kein Arzt, kein Bauhandwerker.

10. Können Sie still sein?

Wenn nein, dann suchen Sie sich einen Beruf, bei dem Sie es mit Menschen zu tun haben, die selber nicht sprechen können, während Sie mit Ihnen zu tun haben. Also Kosmetikbranche, Zahnmedizin, Frisör. Aber meiden Sie Berufe, bei denen es wichtig ist, dass Sie zuhören und zwischen den Zeilen lesen können wie bei den beratenden Berufen, Hotel oder Support jeder Art.

11. Lieben Sie die Abwechslung, lieben Sie ständige Ortswechsel, fahren Sie gerne Auto, wollen Sie eigene Ideen in Ihren Job einbringen, bevorzugen Sie junge Chefs

Es gibt noch viele Fragen, die Sie sich stellen könnten, um den passenden Beruf zu finden. Ich hoffe, die Liste regt Sie dazu an!

Weitere Links:
PsychologieTestzur Erkennung der berufsrelevanten Stärken und Interessen
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