Sicherlich können alle davon ein Lied singen:

Broccolli doesn't grow on trees, you know
Creative Commons License photo credit: Darwin Bell

  • wie sie Gemüse pürrieren und heimlich unter die Nudelsoße mischen,
  • wie sie Broccolistückchen aus dem Risotto rauspuhlen,
  • wie sie statt Canapees nur die Tomatenverzierungen der anderen aufessen

Dieses Gemäkel über Gemüse ist die absolute Herausforderung für die faule Köchin. Es gibt bei uns nur 1 Essen und das wird allen serviert. Die Köchin hat natürlich ein weiches Herz und eine nervende Psychotherapeutin an ihrer Seite, die in Erinnerung an ihre eigenen Kindheitstage den Kindern keinen Rosenkohl und keine Leber aufzwingt.

Aber es werden keine Alternativessen gekocht. Wer Pilze nicht mag, ißt sein Essen eben ohne, wer keine Zwiebeln mag, darf sie gerne auf seinem Teller lassen.

Es ist ganz erstaunlich, aber sobald das Gemüse selber angebaut wird, wird es anstandslos gegessen. Sogar mit Stolz.

Und so schließt sich der Kreis.

Faulheit bedeutet, die Kinder selbständig in der Natur groß werden zu lassen, sie sich selber entdecken zu lassen und ihnen dafür die notwendige Zeit lassen. Dazu gehört auch, dass Gartenarbeit gemeinsam ausgeübt wird und somit von der Pflicht in den Spaß mutiert. Dazu gehört auch die Aussat von Gemüse, das Verjagen von Amseln und das Hassen von Schnecken.

Zu einer selbst geernteten und verteidigten Lauchstange hat man als Kind natürlich ein ganz anderes Verhältnis als zu einer gekauften Lauchstange, die abends ohne Absprache mit den Kindern gekocht wird.

Faulheit gibt mir auch die Freiheit, nicht alle Entscheidungen selber fällen zu müssen. Wenn die Kinder Lauch geerntet haben, dann werden sie auch wünschen, dass dieser abends gekocht wird.

Und so wird alles einen Tick einfacher!