Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
Endlich hatten wir eine Tagesmutter gefunden: sie wohnte nah bei uns, sie hat beide Kinder genommen, die Wege und Zeiten zur und von der Arbeit konnte ich beibehalten, keine logistischen Verrenkungen, ein positiver Erstkontakt.
Alles schien in Butter. Freudig haben wir die Plätze zugesagt. Doch dann fing das ungute Gefühl an zu wachsen. Und wir fragten uns:
Wie finden wir heraus, ob unsere Kinder sich dort wirklich wohl fühlen?
Wir haben uns an folgenden Indizien orientiert, die klare Signale für uns waren, dass Tagesmutter und Kind nicht zueinander passen.
Ja, es weinte. So hart es klingt, kommt das bei vielen Kinder anfangs häufig vor, sobald jedoch die Mutter/Vater die Tagesmutter verlassen, beruhigt sich das Kind schnell. Wenn das Kind jedoch den halben Vormittag weint, dann ist das ein Alarmzeichen.
Ja, es weint. Das Kind ist so erleichtert, die Mutter/Vater zu sehen, dass ihm die Tränen in die Augen schießen. Hier ist schnelles Handeln angesagt.
Nein. Wenn man ein kleines Kind zu einer Tagesmutter gibt, dann muss man auf kleine Gesten achten, um das Glücklichsein festzustellen. Nach einer Eingewöhnungsphase empfindet das Kind ja die Tagesmutter als zweites ZuHause und wenn es sich wohl fühlt, wird es die Tagesmutter auch morgens gerne begrüßen. Wenn nein, stimmt was nicht in der Beziehung.
Nein. Das Kind wirkt morgens desinteressiert und möchte selbst seinen neuen Bagger nicht mitnehmen, um ihn dort zu zeigen. Bei soviel Lustlosigkeit sollte man das Kind weiter beobachten.
Ja. Das Kind wacht morgens auf, lacht und kichert und sobald die Lunchbox gepackt wird, wird dem Kind plötzlich schlecht, oder die Nase tut weh, oder der Oberschenkel schmerzt oder das Auge ist blind. Vorgeschobene Wehwehchen sind ein Hilfesignal: „Lass mich bitte zuHause und kümmere Dich um mich!“ Zu Beginn der Tagesmutterphase sind diese Wehwehchen normal und sollte genutzt werden, um dem Kind immer wieder zu erklären, warum eine zweite Betreuungsperson benötigt wird. Halten diese Wehwehchen jedoch an, dann braucht man nicht zum Arzt zu gehen, sondern sollte lieber über einen Wechsel der Tagesmutter nachdenken.
Ja. Wenn das Kind eine Berührung der Tagesmutter über längere Zeit total ablehnt, dann ist die Beziehung nicht positiv. Hier ist man auf die Kommunikation der Tagesmutter angewiesen, weil man ja als Eltern leider nicht mitbekommt, wie sich das Kind tagsüber verhält. Man kann das Kind zum Test beim Abholen bitte, der Tagesmutter zum Abschied die Hand zu geben , aber das ist natürlich dann keine spontane Aktion mehr.
Nein. Das muss aber nichts heißen, denn bis heute erfahre ich nicht viel von dem Alltag z.B. im Kindergarten. Ich frage: „Wie war es heute?“ und die Standardantwort lautet: „GUT“. Ich werde erst stutzig, wenn das Kind mir gar nicht mehr antworten würde oder aggressiv auf meine Frage reagierte.
Nein. Bei ganz kleinen Kinder funktioniert dieser Tip nicht, aber ab 2 Jahren sind Kinder in der Lage, sich den Fußweg zur Tagesmutter zu merken. Biegt das Kind aber über Wochen falsch ab, dann ist das ein Signal, dass das Ziel verdrängt wird, weil man vielleicht nicht gerne dort ankommen möchte. Kommen dazu dann noch andere Indizien, ist das Kind wahrscheinlich unglücklich.
Ja. Das ist, denke ich, ein schlechtes Zeichen. Entweder ist das Kind mit seinen zwei Welten überfordert, oder das Kind verträgt die Hektik des Abholens und den Stress der Eltern durch einen arbeitsreichen Tag nicht, oder das Kind zeigt so sein Unwohlsein bei der Tagesmutter. Zeigt sich auch nach ein paar Wochen keine Besserung, muss man irgendetwas ändern, damit das Kind wieder ausgeglichen ist.
Nein. Auch das muss nichts schlimmes bedeuten, vielleicht mag das Kind nicht in Gesellschaft essen, vielleicht hat es keinen Hunger. Aber wenn sich dieser Zustand über Wochen hinzieht, wäre das für mich ein Anlass, über die Beziehung zwischen Kind und Tagesmutter oder Tagesgruppe nachzudenken.
Wer hat was gesagt?