Ich beobachte immer häufiger an mir, dass meine sieben Leben an meiner Kleidung hängen.

Morgens mit Bluse und BusinessSchühchen bin ich den Kinder gegenüber super intolerant. Da muss alles funktionieren, jeder hat seine Aufgabe, das Projektziel „alle fertig angezogen und gefrühstückt um 08:05 Uhr “ ist klar definiert und der Projekterfolg dementsprechend meßbar. Wehe, da fällt der Kakaobecher um oder das Schwimmzeug ist noch nicht gepackt. Die Erzieherin schafft es kaum ebenfalls in diesen Klamotten zu leben. Nein, die Unternehmerin mit ihren Ansichten dominiert und muss jeden Morgen innerlich scharf zurückgepfiffen werden, damit der Morgen nett verläuft.

Abends hingegen, kaum hängt die Bluse auf dem Bügel und das Shirt ist umgezogen, fällt diese Projektregelungswut sofort ab und es erscheint der mütterliche Hausfrauentyp, der sich wiederum sofort verabschiedet, wenn die Gartenclogs angezogen werden.

Und so geht das den ganzen Tag, Tag für Tag innerlich in mir immer hin und her.