Da ist er wieder: immer wieder dieser Satz:

die Eltern MÜSSEN aber beide arbeiten gehen…

Er hat sich den Menschen schon so eingeprägt, dass die Aussage gar nicht mehr hinterfragt wird.

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Warum sollten beide Eltern arbeiten gehen müssen?

Ich werde bei dieser Frage immer erschlagen von Einzelbeispielen, wo das zweite Gehalt notwendig ist, um nicht unter das Existenzminimum zu rutschen. Aber wieviele dieser Einzelbeispiele gibt es?

In meinem Umfeld verbiegen sich die Frauen, um zu arbeiten und um sich irgendwie um ihr Kind zu kümmern,

• weil sie ihrem Mann beweisen wollen, dass sie genausoviel leisten können wie er und noch mehr

• weil ihnen ihre Arbeit richtig Spaß macht

• weil sie ihren Freundinnen zeigen wollen, dass sie nicht nur Muttchen sind, sondern auch taffe Geschäftsfrau

• weil immer in Eile sein, busy wirkt und chic ist

• weil sie immer die neuesten Klamotten anziehen wollen

• weil sie Autos bestimmter Marken fahren wollen, um daraus eine gesellschaftliche hohe  Stellung abzuleiten

• weil ihnen zwei Flugreisen + ein Skiurlaub sehr wichtig sind

• weil sie unbedingt in der teuren Gegend wohnen müssen

• weil alles in allem sie ihr Selbstbewußtsein nicht aus sich und ihrem familiären Glück ziehen, sondern aus der eingebildeten gesellschaftlichen Position, die aus Anzahl der Urlaube + Größe des Autos + Wert der Klamotten ergibt.

Viele dieser Frauen leiden sehr unter diesem Zwang, können sich aber nicht befreien.

Viele dieser Frauen arbeiten und organisieren und verzichten und stressen sich auch für ein NETTO-Gehalt, dass in keinster Weise den Verzicht auf die gemeinsame Zeit mit Kindern kompensiert.

Mein Fazit: beide Eltern arbeiten, weil beide Eltern das WOLLEN, nicht weil sie MÜSSEN. Beide Eltern entscheiden sich bewußt GEGEN ihre Kinder und für die gesellschaftliche Anerkennung. Wirklich MÜSSEN müssen nur die wenigsten.