Die Finanzmanagerin möchte finanziell unabhängig sein.

por la paz y la libertad
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Sie möchte der Unternehmerin und der Erzieherin das Leben erleichtern und Freiräume schaffen, damit sie sich entfalten können, sie möchte frühzeitig vorsorgen, damit später nicht das böse Erwachen kommt, sie möchte mit kleinen Schritten ein großes Ziel verfolgen, sie möchte:

  • sorglos in Zeiten sein, wo die PsychoTherapeutin Aufgaben erledigt, die kein Geld einbringen, 
  • offen sein, neue Projekte zu wagen, die am Anfang Geld verschlucken statt welches auszuspucken,
  • gelassen den möglichen Studienzeiten der Kinder entgegenblicken und
  • im Alter nur freiwillig Geld verdienen müssen.

Das erreicht die Finanzmangerin nur, indem sie Finanzziele definiert, terminiert und priorisiert. Finanzziele werden als gesparte Summe festgelegt, die durch den Zinseszinseffekt dann von alleine weiter wachsen.

Geldausgeben oder eben auch nicht ist nun keine Selbstzweck mehr, sondern dient einem Zweck und läßt sich an dem definierten Finanzziel messen. Indem nun alle Familienmitglieder immer erst nachdenken, bevor sie Geld ausgeben und sich bei jedem Kauf die folgenden vier Fragen stellen:

  • Erleichtert der Gegenstand mein Leben?
  • Spare ich durch den Gegenstand  Zeit?
  • Macht der Gegenstand mich glücklicher als das Geld im Portemonnaie?
  • Gibt es eine akzeptable Alternative?

So wird verhindert,  dass wir unsinnige Dinge kaufen, sondern statt dessen das Geld lieber sparen und dennoch keinen Funken Lebenslust einbüßen.

Die folgenden 8 Punkte haben uns geholfen, uns gemeinsam mit der Finanzmanagerin auf den Weg zu begeben:

1. Finanzziele definieren 
Wir haben Ziele – Finanzziele – und sie sind erreichbar! Es wird einige Zeit dauern, aber wir haben gemeinsame Erfolge vorzuweisen. Das bringt Ruhe und Sicherheit in die Familie. Die Finanzziele sind in drei Phasen aufgeteilt:
1. Phase: soviel Geld sparen, dass damit 3 Monate lang unsere monatlichen laufenden Kosten bezahlt werden können.
2. Phase: soviel Vermögen bilden, dass 1 Jahr lang die monatlich laufenden Kosten unter Verwendung des Vermögens beglichen werden können.
3. Phase: soviel Vermögen aufbauen, dass die Erträge aus diesem Vermögen die monatlichen Fixkosten decken.
Phase 3 zu erreichen wird schwierig, da wir zu spät mit sparen anfangen. Es ist sehr ärgerlich, dass wir  den Zinseszinseffekt nicht bereits seit 20 Jahren ausnutzen
2. Finanzziele aussprechen
Wir sprechen über Geld mit unseren Kindern. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, die Finanzziele mit den Kindern zu besprechen. Damit ist das Gequengel nach dem ‚Darf ich noch ein zweites Eis‘ oder nach dem McDonalds-Besuch verschwunden. Die Kinder akzeptieren das ganz schnell, wenn es einen finanziellen Grund dafür gibt. Außerdem fördert es das Verhandlungsgeschick der Kinder: ‚Wenn wir zu Fuß in die Stadt gehen haben wir doch die Bahnfahrkarte gespart: Können wir dann dafür ein Eis?‘. Wer kann dann noch NEIN sagen ?
3. Finanzziele überprüfen
Wir wissen, wo wir finanziell stehen. Wir kennen unseren Wert. Wir wissen genau, wie viel wir für Weihnachten dieses Jahr ausgeben können und wieviel der Urlaub kosten darf. Das ist ein großartiges Gefühl, diese Entscheidungen nicht immer wieder neu diskutieren zu müssen.

4. Kein Essen aus Fertigprodukte

Fertigprodukte sind verführerisch, weil schnell zubereitet. Sie erleichtern eindeutig mein Leben und ich spare Zeit. Aber sie machen mich überhaupt nicht glücklich, weil sie immer gleich schmecken. Und die Alternative ist konkurrenzlos gut:  frische Nahrungsmittel kaufen und verarbeiten. Sie sind nicht nur billiger als Fertigmenues,  sondern auch gesünder, die Mahlzeiten sind abwechslungsreicher und verursachen weniger Müll.
5.  Kein Nippes und Kram
Auf jedem Handwerkermarkt bete ich die vier Fragen vor mich hin. All diese hübschen, teuren Gegenstände, die ich haben möchte ohne zu wissen, wo ich sie überhaupt hinstellen soll. Ja, sie würden mich kurzfristig glücklich machen, aber spätestens beim Staubwischen störten sie mich bereits. Nippes erleichtert nicht mein Leben und spart mir auch keine Zeit, im Gegenteil: er müllt unser Haus voll und schafft so eine unruhige Atmosphäre.
6. Kein Technikhype
Obwohl die Werbung es uns dauernd einredet, brauchen wir zum glücklich sein keinen Riesenfernseher, kein WII, kein Nitendo, keine Mikrowelle, keinen elektrischen Dosenöffner und auch keine Popkornmaschine. Es gibt soviel überflüssige Technik, die einen zu Beginn vielleicht glücklich macht, zu der man aber schnell gute Alternativen findet und die einem das Leben nicht wirklich erleichtern. Der manuelle Dosenöffner nimmt wenig Platz in Anspruch, statt Fersehgucken kann man auch scouten gehen und PopCorn gelingt prima im normalen Kochtopf.  
7. Kein Autofanatismus
Unsere Ansprüche an ein Auto sind schlicht: ein Sitzplatz für jeden und noch etwas Platz für die Koffer oder Einkäufe. Das Auto darf nicht oft kaputt gehen und die Werkstatt muss in der Nähe sein. Bei der Autowahl kann man sehr viel Geld sparen, wenn man aus der Autogröße und Marke nicht das eigene Selbstverständnis zieht und wenn einem die Nachbarn egal sind. Ein tolles Auto macht mich nicht glücklich, es gibt gute Alternativen, die mir ebenfalls Zeit sparen und mein Leben deutlich erleichtern. Ganz auf ein Auto zu verzichten spart am meisten, hierbei steht der Verlust an spontaner Beweglichkeit gegen Umwelt- und Finanzgesichtspunkte. Ich habe mich für das Auto entschieden, weil der Wert, abends eine Stunde früher nach Hause zu kommen, höher ist als das Einsparpotential, wenn wir das Auto abschafften.
8. Keine unnötige Kapitalbindung
Das Vermögen muss arbeiten, um sich zu vermehren. Wenn wir es in einem großen Haus binden würden, wäre es konsumiert, statt investiert. Also beschränken wir uns auf ein kleines Haus, dass noch dazu leichter sauber zu machen ist. Das hat zwei Vorteile: zum einen ersticken wir nicht an unseren Schulden und zum zweiten können wir das gesparte Geld ertragbringend anlegen. Ein großes Haus würde mich sicherlich glücklich machen, solange ich es nicht putzen muss, es spart mir also weder Zeit noch erleichtert es mein Leben.

Diese Finanzdiät funktioniert ohne geizig zu werden und man staunt, was man alles nicht braucht und trotzdem glücklich sein kann!