Die Unternehmerin mißt Schule an ihren Ansprüchen an ein Projekt.

Bit too late
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Und in einem Projekt gibt es nicht nur den Dienstleister ‚Lehrer‘ (ich weiß, dieser hinkenden Vergleich alleine ist schon einen Blogeintrag wert), sondern eben auch den Kunden ‚Schüler‘.

Der Kunden ist verpflichtet mit Hilfe des Dienstleisters sein Wissen zu trainieren. Niemand jedoch verpflichtet den Kunden, den Dienstleister kritiklos hinzunehmen. Niemand verbietet dem Kunden, dem Dienstleister gewisse Verhaltensregeln vorzugeben.

Doch Eltern und Schüler sind meistens still. Vorgeschoben werden die Angst vor schlechten Noten, also vor direkter Bestrafung. Aber wenn alle Kunden zusammenhalten, dann greift diese Bestrafung nicht mehr, weil man ihr die Willkür nachweisen kann. Es muss also noch andere Gründe geben, warum Schüler und Eltern nicht den Aufstand proben.

Ein Beispiel:

Kind1 soll einen Test schreiben. Der Lehrer hat diesen Test letzte Woche angekündigt und die Kinder haben ihn in ihr Heft eingetragen.

Der Lehrer selber kommt aber nun in die Klasse und weiß nicht mehr genau, ob er heute einen Test schreiben wollte. Die Klasse beteuert fast unisono: „Nein, heute?, Wieso heute? Von heute haben Sie nichts gesagt, da haben Sie sich vertan!“

Fast die ganze Klasse kämpft und überzeugt den Lehrer davon, dass heute kein Test geschrieben werden sollte. (Obwohl alle Schüler natürlich wissen, dass der Test für heute fest angekündigt war) 

Lehrer: „Gut, dann schreiben wir den Test aber nächste Woche. Bitte notiert in Euer Hausaufgabenheft, dass wir nächste Woche einen Test schreiben!“

Schülerin : „Aber Herr Lehrer, gucken Sie mal. Sie haben doch schon letzte Woche den Test angekündigt für heute. Hier in MEINEM Heft steht es drin!“

Diese Schülerin wird in DIESER Klasse keine Klassensprecherin mehr, Schule muss auch mit oder gegen unterschiedlichen Schülercharakteren kämpfen.

Mißstände an Schulen sind m.E. nicht nur durch Lehrer, sondern leider auch durch Schüler verursacht.