Das Internet vergißt nichts.

Die Menschen twittern, bloggen, kommentieren freundlich fröhlich was das Zeug hält. Offenherzig, so als ob sie unbeobachtet wären. Dabei kann die ganze Welt mitlesen.
Rechte Parolen, Fremdenhass, linke Verherrlichungen, mittiges Mitläufertum: die Ansichten des Schreiberlings liegen offen und können problemlos verwertet werden.

Und genau das tuen Personalabteilungen: sie überprüfen den Bewerber im Internet.
Sie finden seine Forumseinträge im Kaktusverein, wissen, dass er sich für Katzenstreu interessiert und dass er keine Neger mag.
Beim Bewerbungsgespräch wird der Stellenbewerber dann befragt, wie er sich denn die Zusammenarbeit mit der Niederlassung in Ghana vorstellt, wo er doch keine Neger möge?

Sie finden heraus, dass er in seinem Blog unflättig über aktuelle Politiker herzieht und werden ihn fragen, wie er denn glaubt in einem Unternehmen arbeiten zu können, dass ausschließlich die Bundesregierung beliefert.

Sie finden heraus, dass er aktiv für Sterbehilfe eintritt und wundern sich, warum er sich als Krankenpfleger im Krankenhaus bewirbt.

Oder sie finden heraus, wie aktuell in Twitter passiert, dass der Vice President einer namhaften PR-Firma sich in Memphis unwohl fühlt und dort ’nicht tot überm Zaun hängen möchte‘. Schade nur, dass der Auftraggeber ein alteingesessenes Unternehmen in Memphis ist, der Firemngründer in Memphis geboren wurde und sehr stolz auf seinen Standort ist. Tja, nun hat FedEx den Auftrag jemand anderem gegeben.

Man muss also allzeit bereit sein, mit seinem Gerede von gestern konfrontiert zu werden.