Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
Das Internet vergißt nichts.
Die Menschen twittern, bloggen, kommentieren freundlich fröhlich was das Zeug hält. Offenherzig, so als ob sie unbeobachtet wären. Dabei kann die ganze Welt mitlesen.
Rechte Parolen, Fremdenhass, linke Verherrlichungen, mittiges Mitläufertum: die Ansichten des Schreiberlings liegen offen und können problemlos verwertet werden.
Und genau das tuen Personalabteilungen: sie überprüfen den Bewerber im Internet.
Sie finden seine Forumseinträge im Kaktusverein, wissen, dass er sich für Katzenstreu interessiert und dass er keine Neger mag.
Beim Bewerbungsgespräch wird der Stellenbewerber dann befragt, wie er sich denn die Zusammenarbeit mit der Niederlassung in Ghana vorstellt, wo er doch keine Neger möge?
Sie finden heraus, dass er in seinem Blog unflättig über aktuelle Politiker herzieht und werden ihn fragen, wie er denn glaubt in einem Unternehmen arbeiten zu können, dass ausschließlich die Bundesregierung beliefert.
Sie finden heraus, dass er aktiv für Sterbehilfe eintritt und wundern sich, warum er sich als Krankenpfleger im Krankenhaus bewirbt.
Oder sie finden heraus, wie aktuell in Twitter passiert, dass der Vice President einer namhaften PR-Firma sich in Memphis unwohl fühlt und dort ’nicht tot überm Zaun hängen möchte‘. Schade nur, dass der Auftraggeber ein alteingesessenes Unternehmen in Memphis ist, der Firemngründer in Memphis geboren wurde und sehr stolz auf seinen Standort ist. Tja, nun hat FedEx den Auftrag jemand anderem gegeben.
Man muss also allzeit bereit sein, mit seinem Gerede von gestern konfrontiert zu werden.
Andrea
3. Februar 2009 um 14:40 Uhr
Sehr gut gesprochen!
Bei all den Vorteilen, die der WWW bietet, ist doch schon sehr viel BigBrother dran…
Ein altes Kinderlied: „Pass auf, kleine Augen, was Du siehst“ könnte man hier umtexten = „Pass auf kleine Finger, was Du ins Netz veröffentlichst!“
Einmal in Cache, immer in Cache. Ich glaub, bei Google kannst Du doch dein Cache löschen lassen, aber bei Yahoo nicht (oder war das umgekehrt?)… egal wie rum: einmal gepostete Äußerungen, danach gibt es kein Zurück!
Andreas last blog post..Du bist nicht allein!
Martin Emmerich
6. Februar 2009 um 00:54 Uhr
Vor zwei Jahren habe ich zu dem Thema auf http://blog.emmerich-consulting.net/2007/01/17/online-ruf-wichtig-bei-bewerbungen/ einen Beitrag veröffentlicht. Demnach recherchiert ein signifikanter Teil der Personalvermittler regelmäßig die Kandidaten.
Petra
6. Februar 2009 um 08:38 Uhr
@Herr Emmerich: vielen Dank für den Link auf Ihren Artikel. Die verbale Freizügigkeit hat aber zugenommen in den letzten zwei Jahren. Offensichtlich sind entweder die Nachteile für Bewerber nicht groß oder die Bewerber wolen sich nicht mehr verbiegen und verzichten lieber auf eine Stelle als unehrlich zu sein.
Martin Emmerich
8. Februar 2009 um 14:34 Uhr
Naja, wer redet denn von Verbiegen. Es geht drum, damit richtig umzugehen. Und da finde ich es gut, daß sich das Thema weiter herumgesprochen hat und es inzwischen auch Angebote an die Jugendlichen gibt.
Die Uni Passau bietet zum Beispiel für Schüler einen Kurs zum Thema an, wie ich dieser Tage gelesen habe: http://www.crosswater-job-guide.com/wp/archives/722
In diesem Kurs erarbeiten Schüler der Oberstufe mit Informatik-Lehramtsstudenten eine Präsentation für Mittelstufenschüler und geben so das Erlernte weiter. Und zwar auf Augenhöhe von Ihresgleichen und nicht mit erhobenen Zeigefinger.
Das gefällt mir.
Andrea
18. Februar 2009 um 07:00 Uhr
Man kann auch social media sites benutzen, um für sich zu sprechen bzw. arbeiten…
How to use Social Media to land your next job
Andreas last blog post..klitze kleine Ernährungsweisheit des Tages