Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
Originalzitat aus dem Familienreport 2009:
Das gesellschaftliche Klima für Familien hat sich in der Wahrnehmung der Bevölkerung spürbar verbessert.
Gehört Ihr zu dieser Bevölkerung?
Wer wurde da befragt?
Befragt man Jugendliche nach einem Überfall, welche Kleidung der Täter trug, dann beschreiben 90% die Kleidung falsch.
Das scheint mir hier ähnlich zu sein. Frau von der Leyen hat wahrscheinlich persönlich die Interviews durchgführt, da waren die Befragten so verstört, dass sie diese verzerrende Antwort gegeben haben. :-)
1000Sunny
16. Februar 2009 um 17:22 Uhr
Ich empfinde es immer als besonders schlimm, wenn zum Schaden der Familien auch noch der Spott der Politik dazukommt.
1000Sunnys last blog post..Bedingungsloses Grundeinkommen und Misstrauen
Sylvia
17. Februar 2009 um 11:04 Uhr
Durch die Erhöhung des Kindergelds bekommen wir monatlich 36 Euro mehr. Gleichzeitig wurde der Krankenkassenbeitrag erhöht, kostet uns rund 40 Euro mehr pro Monat. Linke Tasche, rechte Tasche *seufz*.
Meine Töchter fahren mit dem Bus zur Schule, kostet uns rund 80 Euro pro Monat (einfache Entfernung rund 9 km), aber die Busse sind genauso verratzt und überfüllt wie vor 30 Jahren.
In den Schulklassen meiner Töchter sitzen 33 Schüler. Lehrer sagen uns, dass wir das, was an Schulstoff nicht vermittelt werden kann, weil die Zeit fehlt (G8), den Kindern selbst beibringen müssen.
Die Schulmensa wird von Müttern ehrenamtlich betrieben, das Essen dort ist relativ teuer, dafür aber sehr schlecht, und die Sitzplätze reichen bei weitem nicht, weil die Mensa aus einer Zeit stammt, in der nur die Oberstufenschüler nachmittags Unterricht hatten.
Jedes Jahr treffen sich Eltern und renovieren ein paar Klassenzimmer. Die Stadt bezahlt allerdings das Material. Momentan wird diskutiert, wie man die Schule etwas sauberer bekommt, dort ist es so unsäglich dreckig, das glaubt keiner, der es nicht gesehen hat. Kein Wunder, die Putzkolonne kommt einmal pro Woche mit zu wenig Personal – auf den Treppenstufen könnte man Blümchen pflanzen vor lauter Dreck.
Zum morgigen Wintersporttage haben die Lehrer den Treffpunkt (nicht an der Schule, warum auch immer) so gewählt, dass kein passender Bus fährt und die Eltern Fahrgemeinschaften bilden müssen.
Wenn wir unser Haus verkaufen müßten (das wir selbst finanziert haben, nix Erbschaft), hätten wir mit drei Kindern keine Chance auf dem Wohnungsmarkt.
Noch sind unsere Einnahmen sicher, mein Mann arbeitet in einer Branche, die noch gut verdient. Aber niemand weiß heutzutage, wie lange man noch regelmäßige Einkünfte hat.
Ist doch ein prima Klima für Familien !
Katja
17. Februar 2009 um 13:22 Uhr
Und nochmal eine Meldung aus der Kleinkind-Eltern-Meckerecke:
Verbessert?!?! Nein! Definitiv nicht!
Messe ich positive Wahrnehmung am Verhalten gegenüber Familien bzw. Kindern, dann stelle ich fest, dass sich keinesfalls etwas gebessert hat. Ich bin schon froh, wenn mein Kind hin und wieder angelacht wird. Das müssen wir noch üben, liebe Gesellschaft! ;)
Allerdings sehe ich auch, welchen Stellenwert Kinder und damit auch Familien generell in der Gesellschaft haben. Kinder scheinen zu stören. Sie sind laut, kosten Geld, schaffen Probleme durch ihre pure Existenz. Zumindest klingt es so, wenn man Zeitung liest, fernsieht und an der Kasse die anderen Schlangesteher belauscht. Außerdem werden Familien ja nun staatlich anscheinend so stark subventioniert, dass sich jetzt sogar die Industrie ein Beispiel daran nimmt und auch ein kleines Stück vom Kuchen fordert.
Es gibt immer noch keinen generellen Betreuungsanspruch für alle Kinder.
Kinderbetreuung kostet viel Geld, Hochschulbildung gibt es kostenlos.
Kinder sind immer noch DAS Armutsrisiko.
Und ich bekomme Wut, wenn ich solchen Mist lese. Vermutlich hat der Satz einen ganz versteckten Subtext, den ich gerade nicht verstehe… *gnaaaaah*
1000Sunny
17. Februar 2009 um 13:32 Uhr
@Sylvia
Wieso macht ihr denn das mit. Wenn ihr es lasst, müssen die mal handeln.
sevenjobs
17. Februar 2009 um 13:49 Uhr
Wir z.B. haben nicht mitgemacht und müssen nun bangen, dass der Lehrer Kind2 strenger bewertet. Wir waren 1 von 30. EINER! Da verpufft die Wirkung schnell, wenn daraus keine Gruppendynamik entsteht.
1000Sunny
17. Februar 2009 um 13:59 Uhr
Hi Sevenjobs. Das ist hart. Soviel ich weiß, ist aber der Weg zum Gericht (ich weiß nicht welches in diesem Fall) gratis. Ich würde wirklich auf die Anzeichen des Lehrers reagieren – falls er sich von so einer niedrigen Seite zeigt – und wenn da wirklich was dran ist, würde ich ihm zeigen, dass Du nicht auf seiner Augenhöhe bist, sondern er ein Dienstleister ist, und Du ihn als solchen auch verstehst. (Aber ich habe ja leicht reden)
Sylvia
17. Februar 2009 um 14:13 Uhr
@ Sunny
Hier an der Schule „müssen“ Eltern nicht bei Freiwilligenaktionen mitmachen, eine Verweigerung hätte garantiert keine negativen Folgen für das Kind, da bin ich mir sicher.
Aber was soll ich sonst verweigern ? Meinen Kindern die außerschulische Unterstützung kürzen, weil es ja theoretisch der Job der Schule ist, den Lehrplan zu erfüllen ? Nun, meine Kinder brauchen mich da zum Glück kaum, aber wenn, dann würde ich eben in den sauren Apfel beißen, denn Leidtragende sind meine Kinder, nicht irgendwelche Landräte oder sonstige Politiker.
Schule als Dienstleister ? Da lache ich nur trocken.
Einem Lehrer an den Karren fahren, weil er ein Kind ausbaden läßt, dass er die Eltern doof findet ? Prima Theorie. Ich war schon einmal zusammen mit immerhin zwei (!) anderen mutigen Elternpaaren damit beschäftigt, die Klasse vor einer Lehrerin, die massivste Ausraster und erhebliche Probleme hatte, zu schützen. Die Frau hatte eine dicke Akte (stellte sich später heraus), wurde schon jahrelang immer wieder versetzt, aber mehr ging angeblich nicht.
Weil wir drei uns gewehrt haben, wurden wir von der Schulleitung dermaßen attackiert, das war im juristisch relevanten Bereich. Kein Wunder, dass Eltern nicht (genug) aufmucken. Letzten Endes leiden die Kinder, denn die müssen TÄGLICH zur Schule und sind der „Rache“ der Lehrer ausgeliefert.
Es gibt aber auch wunderbare Lehrer, und der Job ist unter diesen Rahmenbedingungen nicht leicht.
1000Sunny
17. Februar 2009 um 15:02 Uhr
Was den meisten nicht bewusst ist – und daher kommt dann auch die Geiselhaft und Lehrplanhörigkeit – jeder kann sein Abitur extern machen. Man braucht die ganzen Noten und den ganzen Unterricht davor nicht.
Sylvia
17. Februar 2009 um 16:53 Uhr
Ich weiß das, Sunny, nur habe ich keinen Zauberstab, der den Kindern den Stoff ins Hirn zaubert (von der Schulpflicht mal ganz abgesehen). Du kannst uns das ja gerne vormachen :-)
Sylvias last blog post..
1000Sunny
17. Februar 2009 um 17:19 Uhr
Hi Sylvia, warte nur ich plane etwas und ich hoffe in ein paar Wochen bin ich wirklich bereit das anzugehen :)
Zu dem Stoff in die Gehirne zaubern gibt’s vielleicht noch nen extra Beitrag bei mir mit Bastelanleitung für einen Zauberstab :)
1000Sunnys last blog post..Von Menschen in Wagenburgen und Villen