Aufgerüttelt durch einem Kommentar von Sylvia zu der Maßlosigkeit von Schule, ist mir erst nochmal richtig aufgegangen, wie schizophren die Gesellschaft Frauen bewertet.
Beach of Irony
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Und wie wenig die sogenannte Frauenemanzipation in die gesellschaftliche Denke eingegangen ist.
1. Aufgabe
Kinder gebären
2. Aufgabe
Kinder weggeben
3. Aufgabe
Arbeiten gehen (Facharbeiterlücke schließen)
4. Aufgabe
Hausfrau
5. Aufgabe
treuliebende Ehefrau
6. Aufgabe
fürsorgliche Mutter

Es wird erwartet, dass eine Frau arbeiten geht und ihr Kind fremd betreuen läßt. Gleichzeitig jedoch fällt die Gesellschaft in das herkömmliche Rollenbild zurück, wenn es darum geht, hausfrauliche Qualitäten zu beurteilen.
–z.B. Frau geht arbeiten, wird aber komisch angeguckt, wenn sie keine Stoffreste zu Hause hat für die Schule, denn eine richtige Frau verbringt ihre Abende an der Nähmaschine.

–z.B. Frau geht arbeiten, wird aber komisch angeguckt, wenn abends den Gästen TK-Pizza serviert wird, denn eine richtige Frau hat natürlich das Essen frisch zu bereitet und einen Nachtisch gezaubert.

–z.B. Frau geht arbeiten, wird aber komisch angeguckt, wenn das Kind über Tage einen schmutzigen Anorak trägt, denn eine richtige Frau wäscht selbstverständlich jeden Abend alle Jacken und fönt sie bis in die frühen Morgenstunden trocken.

–z.B. Frau geht arbeiten, wird aber komisch angeguckt, wenn sie nicht zum Schulfest kommt, denn eine richtige Frau sorgt sich tagaus-tagein nur um ihr Kind und übernimmt gerne und willig ehrenamtliche Tätigkeiten in der Schule.

Eine Frau und Mutter soll auf der einen Seite alten Rollenbildern gehorchen und dennoch täglich im Arbeitsleben Männer imitieren.

An diesem Zwiespalt kann man doch nur zerbrechen, oder?