Die Generation60+ kommt nicht mehr zu Besuch, weil es zu unordentlich ist.

chaos
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Weil wir offene Regale haben und keine abgeschlossenen Schränke, weil uns die Wohnzimmerschrankwand fehlt und überhaupt.

Enkel gegen Ordnung: auch ein absurder Zweikampf, aber wir lernen, dass jeder seine eigenen Prioritäten setzen muss im Leben.

Was Ordnung ist und ab wann die Unordnung beginnt, darüber kann man sicherlich streiten.

Selbst innerhalb der Familie steht die Putzfrau auf verlorenem Posten und räumt und putzt, wo die anderen das Zimmer für sauber und ordentlich halten.
Aber meine Prioritäten liegen wo anders.
Wenn ich abends nach Hause komme, hat die Unternehmerin schon einen langen Tag hinter sich. Sie hat die Kinder kaum gesehen und braucht auch eine kurze Regenerationsphase.

Am Abend kann ich nun also entweder aufräumen oder Kindern zuhören, einen leckren Tee trinken und kurz durchschnaufen.

Natürlich entscheide ich mich für die Kinder und den Tee.

Am Wochenende kann ich entweder aufräumen oder mal faulenzen, mal verschlafen, mit den Kindern spielen oder mit der Familie etwas unternehmen.

Natürlich entscheide ich mich für die Kinder und den Ausflug.

Bevor der Besuch kommt, kann ich entweder aufräumen oder ich backe einen Kuchen, decke den Tisch und freue mich entspannt auf die Gäste.

Natürlich entscheide ich mich für den Kuchen und den gedeckten Tisch.

Ob es bei uns unordentlich oder lebendig ist, das ist doch die Frage!