Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
Ich habe nie freie Zeit für mich.
photo credit: h.koppdelaney
Eigentlich ein typischer Fall für ein effektives Zeitmanagement. Überprüfe Deine Aufgaben und Pflichten, bewerte sie, kategorisiere sie, priorisiere sie und plane dann gezielt Deinen Tag so, dass Freiräume für Dich übrig bleiben.
Alles leicht gesagt, habe ich auch gemacht, aber meinen kleinen Freiräume haben keine Überlebenschancen.
Vormittags aus dem Fenster gucken und träumen
Die Unternehmerin muss während der bezahlten Arbeitsstunden beim Kunden selbstverständlich permanent präsent sein. 10 Minuten abschalten täten zwar häufig gut, aber auch während der Mittagspause nutzt der Kunde natürlich meine Anwesenheit, um schnell „nur kurz, wo ich Sie gerade treffe…“ Prozesse abzusprechen, Prioritäten für den Nachmittag festzulegen oder neue Projekte zu beauftragen. Dieser Freiraum ist schon mal futsch!
Laute Musik hören und ungehört mitsingen
Die Unternehmerin hat den unerhörten Vorteil, mindestens 1,5 Stunden ALLEINE im Auto zu verbringen. Das hört sich doch wirklich toll an. Da ist doch mein Freiraum, den ich suche. Aber wer täglich 1,5 Stunden und mehr auf Autobahnen im Stau steht, sich von Rasern anblinken und drängeln läßt, sich durch Baustellen quält und hinter LKWs hängt, der weiß, dass die Fahrzeit kein Freiraum ist. Zwar kann ich Musik hören und laut mitsingen, ohne das mich jemand hört. Das genieße ich auch sehr. Aber es fehlt die dazugehörige Lässigkeit, das Beine hoch legen, damit es das Wort FREIRAUM verdienen würde. Also auch kein Freiraum!
Am Teich sitzen und Fische gucken
Kaum sitze ich am Teich, kommt irgenden Kind mit einer weltbewegend wichtigen Frage zu mir gerannt: plötzliche schwerwiegende Verletzungen, unerwartetete Hungerattacken, nicht verschiebbare Terminabsprachen. Statt das einfach nur ICH mal am Teich sitze und die Seele baumeln lasse, sitzen gleich wieder die Erzieherin, die Köchin und die PsychoTherapeutin mit dabei. Nix mit Freiraum!
Ein heißes Bad
Wer schonmal versucht hat, ein Bad zu nehmen während kleine Kinder im Haus sind, weiß, dass alleine die Idee, dass es sich hier um Freiraum handeln könnte, idiotisch ist. Kinder, die sich nie alleine aussziehen können, sind schneller nackt als man gucken kann und sitzen mit im Wasser. Natürlich kann man die Tür abschließen, aber ein Bad ist kein Genuß, wenn währenddessen die ganze Zeit gegen die Tür gehämmert wird. Kein Freiraum!
Also werde ich mit meinen ZeitmanagementBüchern doch wieder lieber Blumen pressen als sie lesen!
Mario Carla
14. Januar 2009 um 14:25 Uhr
Hallo, ja das mit den Freiräumen ist zur Zeit auch so mein Problem. Auch ich bin beim Kunden eingebunden, aber ich habe mir jetzt angewöhnt die Mittagspause ausser Haus zu verbringen. Das bringt schon mal 30 bis 40 Minuten Freiraum.
Anstatt immer nur mit dem Auto zu fahren, fahre ich immer wieder mit der Bahn. Je nach Strecke habe ich hier bis zu mehrere Stunden Freiraum. Kleiner Tipp auch in der 1. Klasse gibt es Kontigente und die sind manchmal günstiger als die 2. Klasse.
Um zu sehen, ob und auf welche Informationen ich verzichten kann, habe ich jetzt eine Infodiät angefangen und berichte über die Erfahrungen in meinem Blog.
Ach ja und während der Autofahrten nutze ich manchmal Hör-CDs oder -Kurse.
Mario Carlas last blog post..Eine Definition für Krise
Javamom
14. Januar 2009 um 22:02 Uhr
Hab das mit dem Bad genau vor zwei Tagen versucht weil die Dusche kapputt war. Die 14 Monatige kam und glotze mich an. Nicht gerade das, was ich mir vorgestellt hatte…
Petra
15. Januar 2009 um 22:04 Uhr
@Mario Carla: InfoDiät: das klingt spannend. Da werde ich auch mal drüber nachdenken. Ja, ich fahre auch Bahn, allerdings nur, wenn sich dadurch die Fahrtzeit nicht mehr als 15 Minuten verlängert (Stau mit eingerechnet).
@Javamom: *grins*: ja, genauso erlebe ich es auch…..
joluva
25. Januar 2009 um 01:34 Uhr
Ich habe bei jedem Wort gedacht: JA GENAU SO! Ich hatte Elterngespräche letzte Woche (Eltern??? Wenn’s ganz scheußlich wird sind Eltern eher die Mütter…). Ich habe mir da viel angehört… Das beste war: Gönn‘ Dir doch mal mehr Freiraum, denk‘ doch mal an Dich. Ha, guter Witz. Danke für den Beitrag! Sie sprechen mir aus der Seele!