Als die Kinder noch klein waren, suchten wir wie viele andere auch eine Tagesmutter.

Niñera
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Erst haben wir die Anzeigen in der Zeitung studiert, dann haben wir herumgefragt und auf Empfehlungen gehofft und schließlich haben wir selber eine Annonce aufgegeben.

Wir haben uns etliche Tagesmütter angeguckt und uns insgeheim eine Checkliste zurecht gelegt.

Ganz wichtig war mir persönlich: die Wohnung der Tagesmutter angucken: und zwar die ganze Wohnung, besonders die Küche und die Schlafmöglichkeiten für die Kinder. Bereits an der Ausstattung erkennt man, ob die betreuten Kinder auch adäquat versorgt, betreut und bespielt werden können.

1. Wieviele Kinder betreut die Tagesmutter?

2. Wie ist die Kindergruppe zusammengesetzt (Alter, Geschlecht, Nationalität)?

3. Stimmt die Anzahl der Hochstühle mit der Anzahl der betreuten Kinder überein?

Wenn nein, ist gleich zu Beginn die erste Rückfrage angebracht.

4. Wirkt die Tagesmutter kompetent oder unsicher?

Wenn schon beim ersten Besuch kein Vertrauen entsteht, dann sollte man sein Kind der Tagesmutter nicht anvertrauen, denn sie muss schließlich eventuell auch einmal in Notfällen souverän reagieren können.

5. Hat die Tagesmutter Referenzen von anderen Müttern?

Auf Referenzen wird immer Wert gelegt, aber Referenzen sind nur aussagekräftig, wenn man die Mütter, die diese Aussagen getroffen haben auch kennt und einschätzen kann, wie glaubwürdig die Referenz ist. Ich habe mich ehrlich gesagt immer lieber auf meinen eigenen ersten Eindruck und auf die spontane Reaktion der Kinder verlassen. Kinder verstellen sich nicht: schon nach kurzer Zeit merkt man ganz genau, ob sie die Tagesmutter und deren Umfeld mögen oder nicht.

6. Passen die Bring- und Abholzeiten?

Hier war für uns immer wichtig, dass ein bißchen Spielraum beim Abholen bestand. Die Unternehmerin schafft es leider nicht immer ganz pünktlich, weil Stau und Bahnstreik sie kostbare Minuten kosten. Eine Tagesmutter, die das Kind dann eine halbe Stunde im Mantel warten läßt, kam deshalb nicht in Frage.

7. Wie begrüßt die Tagesmutter das Kind beim ersten Besuch?

Es gibt Tagesmütter, die das Kind komplett übersehen und nur mit den Eltern sprechen. Es gibt andere, die sich zuerst um das Kind kümmern, die Wohnung und die Toilette zeigen und dann erst sich den Eltern zuwenden. Auch hier zählte für mich der erste Eindruck. Wichtig war, dass das Kind sich wohlfühlt und als Mensch begrüßt wurde. Denn dann würde sicherlich der restliche Tagesablauf darauf ausgerichtet sein.

8. Gibt es für jedes Kind eine Schlafstätte?

Gibt es nur ein Bett und eine Matraze, sollte man die Tagesmutter darauf ansprechen.

9. Gibt es Kinderspielzeug für alle betreuten Kinder?

Gibt es nur eine Legokiste für 5 Kinder, wird es zwangsläufig Streitereien geben. Hier sollte man sich das weitere Spielzeug zeigen lassen.

10. In welchem Zustand ist das Spielzeug? Hier auf die Verletzungsgefahr achten, die bei Bruchkanten an Plastikspielzeug besteht.

11. Wenn mehrere Kleinstkinder betreut werden: wie werden sie alle transportiert?

Steht nur ein Buggy im Hausflur stimmt etwas nicht.

12. Spielen die Kinder viel „frei“ oder wird auch gezielt und altersgerecht gefördert?

Das halte ich nach wie vor für eine gute und wichtige Frage, aber leider kann man die Antwort erst nach ein paar Wochen Erfahrung mit der Tagesmutter beantworten.

13. Liegen Kindergarten, Spielplatz oder Parkanlagen in der Nähe?

Ich fand es wichtig, dass die Tagesmutter mit den Kindern auch rausgeht. Deshalb haben wir eine Tagesmutter gesucht, die nicht zuviele Kinder betreut, damit sie solche Unternehmungen auch stemmen kann.

14. Muss die Tagesmutter über den Haushalt hinaus noch viel „nebenbei“ erledigen?

15. Wie hoch sind die Kosten?

Wird die Tagesmutter bei eigener Krankheit weiter bezahlt? Auf wieviel bezahlten Urlaubsanspruch besteht die Tagesmutter? Paßt die Urlaubsplanung der Tagesmutter in den eigenen Betreuungsbedarf?

Bei Krankheit muss die Tagesmutter einen Krankenschein nachweisen, sollte sie darauf nicht eingehen, sollte man erneut den Tagesmuttervertrag prüfen.

Das Kind würde ich immer unbedingt mitnehmen zum Ortstermin. Tobt das Kind von Anfang an herum und möchte nachher gar nicht mehr nach Hause, könnte es die richtige Tagesmutter sein.