Karriereberatung: 7 Berufe prägen eine Frau
Ich arbeite projekt- und aufgabenbezogen.
photo credit: Brian in Cleveland
Wichtig ist, dass die Aufgabe erledigt ist, wichtig ist, dass der versprochene Termin eingehalten wird.
Das kann manchmal 3 Stunden am Tag dauern und manchmal 14 Stunden am Tag. Die Effektivität wird jedoch am Ergebnis gemessen.
Das ist jedoch immer noch unüblich in Deutschland. Hier wird die Anwesenheitszeit im Büro als Garant für Erfolg angesehen.
Je länger jemand im Büro sitzt, um so ein tollerer Hecht ist er.
Was wird gemunkelt, wenn ein Mitarbeiter um 15:00 Uhr das Büro verläßt? Er ist entweder krank oder hat zu wenig zu tun.
Niemand käme auf die Idee, diesen Mitarbeiter für seine Effektivität zu loben, ihm zu danken, dass er seine Arbeit schnell erledigt und die Anwesenheit im Büro nicht künstlich hinauszögert.
Was wird gemunkelt, wenn ein Mitarbeiter im Homeoffice arbeitet?
Er betreut wahrscheinlich nebenher sein Kind und arbeitet sowieso nicht, schreibt sich aber die vollen Stunden auf.
Das Mißtrauen geht so weit, dass selbst hoch angesehenen Mitarbeitern solch ein Betrug unterstellt wird. Niemand käme auf die Idee, den Mitarbeiter zu loben, weil er ungestört in seinem Homeoffice die Arbeit in der Hälfte der erledigt.
Ein Mitarbeiter, der schnell arbeitet, wird bestraft, denn er bekommt noch zusätzliche Aufgben übertragen. Ein Mitarbeiter, der schnell arbeitet, wird komisch angeguckt, wenn er um 15:00 Uhr das Büro verläßt.
Ein Mitarbeiter, der den Flurfunk bedient und gerne Kaffee kocht, wird nicht zur effektiveren Arbeit angehalten. Man läßt ihn gewähren, solange er in den üblichen Arbeitszeiten kommt und geht.
Arbeit in Deutschland findet unter Aufsicht zwischen 07:00 und 20:00 Uhr statt, alles andere ist suspekt. Ich finde das demotivierend und entmündigend!
Andrea
28. Januar 2009 um 15:00 Uhr
(Mal ehrlich, genauso geht es in der Schule ab… bist also optimal vorbereitet aufs Berufsleben.)
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Petra
28. Januar 2009 um 15:03 Uhr
@Andrea: ja, das habe ich mir beim Schreiben auch gedacht. Schule ist ja sowieso erklärtermaßen nur noch als Vorbereitung aufs Berufsleben akzeptiert,deshalb ja auch G8. Allgemeinbildung, überdenTellerandblicken: pah, wofür braucht man denn sowas??? Mir gefällt die Entwicklung gar nicht.
Andrea
28. Januar 2009 um 19:43 Uhr
Nun ja, ist die Entwicklung neu? Oder blos deine Perspektive?
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1000Sunny
28. Januar 2009 um 22:41 Uhr
Ahhh…. Du hast mir meinen letzten Blog-Gedanken-Eintrag über Kindergarten- und Schularbeitsweisen, die sich metastatisch in unsere Arbeits- und Lebenswelt ausgebreitet haben, weggeschnappt!!! :)
1000Sunnys last blog post..Kindergarten – Prepare for Combat
Katja
28. Januar 2009 um 22:49 Uhr
Ich finde es deprimierend! Du hast recht.
Je unselbstständiger und unorganisierter meine Kollegen arbeiten, desto weniger Aufträge bekommen sie. Bin ich aber schnell, wird mir die noch fehlende Zeit vom Überstundenkonto abgezogen und ich bekomme am nächsten Tag deutlich mehr zu tun. Trödeln wird belohnt. Effektives Arbeiten bestraft. Sollte ich jedoch irgendwann über Überlastung klagen, werde ich schräg angesehen. „Ging doch sonst immer so fix!“ Hämische Blicke der „Zeitschinder“ sind mir sicher. Ich versaue ja allen anderen den Schnitt. Mein Chef erkennt das Problem offenbar nicht!
Katjas last blog post..Verloren! Orientierungslos! Verwirrt!
Petra
29. Januar 2009 um 14:14 Uhr
@Andrea: weder ist das Phenomen neu noch die Perspektive ;-) Das genau nervt mich ja so. Ich kämpfe seit 20 Jahren gegen diese Stumpfheit und treffe sie immer noch an. Ob jung ob alt, die Verhaltensweisen sind gleich, Duckmäusertum wird belohnt und das ‚warum‘-fragen wird verpönt.
@1000Sunny: :-). Schreib es trotzdem nochmal, man kann es gar nicht oft genug sagen und lesen und schreiben….
@Katja: Ja, die Enttäuschung über Vorgesetzte ist auch nochmal ein eigenes Thema, über das man nochmal schreiben könnte.